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VORWORT.

Die nachfolgende Schrift ist auf Veranlassung des Herrn Verlegers
entstanden und dazu bestimmt, dem gebildeten Reisenden als Führer
durch den Antikenvorrath der athenischen Kunstsammlungen zu dienen.
Unsere Aufgabe unterscheidet sich nicht unwesentlich von derjenigen,
welche europäische Museen dieser Art sonst zu stellen pflegen. Während
die letzteren ihrem Bearbeiter darin entgegenkommen, dass sie ihre
Schätze im günstigsten Lichte vorzuführen bestrebt sind, fehlen in
Athen noch viele Bedingungen, welche zur ungestörten Betrachtung
und zum Genüsse einladen könnten. Bei dem meist trümmerhaften Zu-
stande der griechischen Alterthümer will das wirklich Bedeutende erst
herausgefunden und gewissermassen umworben werden, ehe es seine
Vorzüge enthüllt. Auch entwöhnt das Auge sich nicht leicht von den
effektreicheren Werken der italischen Museen zu der schlichten und
oft herben Schönheit der echt griechischen Kunst. Dazu kommt noch
eine gewisse Einförmigkeit des Inhaltes. Nur wenig Stücke treten
individuell, als abgeschlossenes Ganze, aus der Masse der übrigen
Kunstwerke heraus, welche stets wiederkehrenden Anlässen des pri-
vaten und öffentlichen Lebens ihren Ursprung verdanken. Das Ein-
zelne wird meist erst recht verständlich unter dem Begriff der Gattung,
wie namentlich die verschiedenen Arten der zahllosen Marmorreliefs
lehren können, deren jede von eigenen Gesetzen und Vorstellungs-
kreisen beherrscht wird. Aber innerhalb dieser Gruppen offenbart sich
bald ein Keichthum an Motiven, eine Summe von originaler Frische und
Empfindung, deren Anziehungskraft auf den Beschauer nie wieder ver-
loren geht.

Allgemeinere Gesichtspunkte der bezeichneten Art mussten somit
in die Beschreibung gelegentlich mit einfliessen; oft durfte um der
Kürze willen ein Wink genügen. Auf solche orientirende Bemer-
kungen bezieht sich das am Ende des Buches beigefügte Register.
 
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