Cod. Pal. germ. 303
Herkunft: Hs. aus dem Besitz Pfalzgraf Ludwigs VI. Aus dessen Amberger Bibliothek nach 1576 nach Heidel-
berg in die jüngere Schloßbibliothek. Verzeichnet 1584 im Inventar der Privatbibliothek Kurfürst Ludwigs VI.
von der Pfalz: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1947, 46r Aurora Philosopborum ist geschrieben (Kopie in Vatikan
BAV Cod. Pal. lat. 1919, 42v). l*r Codex BibCf Palatino (Hand von Kardinal Lorenzo Brancati de Lauria [1610—
1693], seit 1670 erster Custos, seit 1681 Kardinalbibliothekar der BAV; vgl. Hierarchia Catholica, Bd. 5 [1667—
1730], S. 12). Hinterer Umschlag alte römische Signatur: 2197.
Schreibsprache: hochdeutsch mit wenigen spezifisch bairischen Formen.
Literatur: Wille, S. 45; Wilken, S. 395; Schofer, Katalog, S. 287.
1r—45r ‘AURORA PHILOSOPHORUM’, dt. [Titel, rot:] >Avrora Philosophorvm 1574.
Ignis et Azoth tibi sufficiunt. Vbi Natura definit Ibi ars incipit. Est in [Zeichen für Queck-
silber] quicquid sapientes querunt<. T [Register:] >Register vnndt Inhalt Eines Iden Ca-
pitels<. 1. Sagt vom Anfangk vnndt herkommen ... 2r 20. Sagt von dem ferment vnd seiner
fermentierung sampt dem gewicht vnnd der wegungk. T [Text, rot:] >Das 1. Capittel sagt
Vom Anfänge vnndt herkommen aller freyen kunsten sampt Erfindung des philosophi-
schen Steins<. Aller kunsten vnd Natürlichen geheimnuß wissenschafft Ist Erstlich gewe-
sen Adam ... 43r >Capvt 20 Sagt von dem ferment vnnd seinner Fermentierung Sampt
dem gewicht vndt der wegunng<. Dieweil wir nun von forne her gnugsams Erweh-
nunge ... 45r welche seiner klarheit vndt Lieblichen werme gehoffet haben. Ehr vnndt
preyß Lob vnndt Danck sey der heiligen Trinitet in alle Ewigkeit welche gnad verliehen
Solch volkommen werck ohne Verletzung vnd aussenlassung Irgent Eines punctes Schrift-
lichen vnd Seligklichen zuuerfassen [von anderer Hand: geben vnd-Selb hat] Amen. Laus
Deo pax viuis Requies eterna sepultis. Abschrift von Cod. Pal. germ. 600 (Titel dort:
Avrora Philosophorvm 1569). Text (in stark abweichendem Wortlaut, ohne diese Hs.):
Chirurgische Bücher und Schrifften deß ... Philippi Theophrasti Bombast von Hohen-
heim, Paracelsi genanndt. Jetzt auffs New auß den Originalen ... an tag geben ... sambt
einem Appendice etlicher nützlicher Tractat..., hrsg von Johannes Huser, Straßburg:
Tazarus Zetzner, 1605, Appendix S. 78-92. Der anonym überlieferte deutsche Text wurde
von dem Paracelsus-Schüler Gerhard Dorn (1530-1584) ins Lateinische übersetzt und
unter dem Titel Aurora Thesaurusque Philosopborum publiziert (Basel: Thomas Guarin,
1577; VD 16, D 2407 bzw. P 405; vgl. Sudhoff, Bibliographia Paracelsica, S. 302-304
Nr. 177). Auf Deutsch im Druck erschien der Text erst in Husers oben genannter Aus-
gabe 1605. Zu der Verfasserfrage und der deutschen Fassung in Kassel LMB 4° Ms. chem.
8, fol. 2r-27'' vgl. Didier Kahn, Les debuts de Gerard Dorn d’apres le manuscrit
autographe de sa Clavis totius Philosophie Chymistice (1565), in: Analecta Paracelsica.
Studien zum Nachleben Theophrast von Hohenheims im deutschen Kulturgebiet der
frühen Neuzeit, hrsg. von Joachim Telle, Stuttgart 1994, S. 59-126, bes. Annexe 2: Dorn
est-il Pauteur de VAurora Philosopborum pseudo-paracelsienne?, S. 107-116. Der Text in
Cod. Pal. germ. 303 und Cod. Pal. germ. 600 steht der Kasseler Fassung näher als der von
Huser veröffentlichten, weicht aber auch von dieser im Wortlaut stark ab. - l-':-r-2:;-v (bis
auf Eintrag l*r, s.o.), 45v, 46::'r-48*v leer.
FRAGMENTE.
Einbandkopert. Pergament. Einzelbl. einer glossierten Hs. cum textu incluso, erhaltene Größe (rechts beschnit-
ten): 43 x 20,8. Schriftraum des Textes (zweispaltig): 21 x 13,7; 40 Zeilen (Glosse 76 Zeilen). 2. Hälfte 13. Jh., lat.
451
Herkunft: Hs. aus dem Besitz Pfalzgraf Ludwigs VI. Aus dessen Amberger Bibliothek nach 1576 nach Heidel-
berg in die jüngere Schloßbibliothek. Verzeichnet 1584 im Inventar der Privatbibliothek Kurfürst Ludwigs VI.
von der Pfalz: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1947, 46r Aurora Philosopborum ist geschrieben (Kopie in Vatikan
BAV Cod. Pal. lat. 1919, 42v). l*r Codex BibCf Palatino (Hand von Kardinal Lorenzo Brancati de Lauria [1610—
1693], seit 1670 erster Custos, seit 1681 Kardinalbibliothekar der BAV; vgl. Hierarchia Catholica, Bd. 5 [1667—
1730], S. 12). Hinterer Umschlag alte römische Signatur: 2197.
Schreibsprache: hochdeutsch mit wenigen spezifisch bairischen Formen.
Literatur: Wille, S. 45; Wilken, S. 395; Schofer, Katalog, S. 287.
1r—45r ‘AURORA PHILOSOPHORUM’, dt. [Titel, rot:] >Avrora Philosophorvm 1574.
Ignis et Azoth tibi sufficiunt. Vbi Natura definit Ibi ars incipit. Est in [Zeichen für Queck-
silber] quicquid sapientes querunt<. T [Register:] >Register vnndt Inhalt Eines Iden Ca-
pitels<. 1. Sagt vom Anfangk vnndt herkommen ... 2r 20. Sagt von dem ferment vnd seiner
fermentierung sampt dem gewicht vnnd der wegungk. T [Text, rot:] >Das 1. Capittel sagt
Vom Anfänge vnndt herkommen aller freyen kunsten sampt Erfindung des philosophi-
schen Steins<. Aller kunsten vnd Natürlichen geheimnuß wissenschafft Ist Erstlich gewe-
sen Adam ... 43r >Capvt 20 Sagt von dem ferment vnnd seinner Fermentierung Sampt
dem gewicht vndt der wegunng<. Dieweil wir nun von forne her gnugsams Erweh-
nunge ... 45r welche seiner klarheit vndt Lieblichen werme gehoffet haben. Ehr vnndt
preyß Lob vnndt Danck sey der heiligen Trinitet in alle Ewigkeit welche gnad verliehen
Solch volkommen werck ohne Verletzung vnd aussenlassung Irgent Eines punctes Schrift-
lichen vnd Seligklichen zuuerfassen [von anderer Hand: geben vnd-Selb hat] Amen. Laus
Deo pax viuis Requies eterna sepultis. Abschrift von Cod. Pal. germ. 600 (Titel dort:
Avrora Philosophorvm 1569). Text (in stark abweichendem Wortlaut, ohne diese Hs.):
Chirurgische Bücher und Schrifften deß ... Philippi Theophrasti Bombast von Hohen-
heim, Paracelsi genanndt. Jetzt auffs New auß den Originalen ... an tag geben ... sambt
einem Appendice etlicher nützlicher Tractat..., hrsg von Johannes Huser, Straßburg:
Tazarus Zetzner, 1605, Appendix S. 78-92. Der anonym überlieferte deutsche Text wurde
von dem Paracelsus-Schüler Gerhard Dorn (1530-1584) ins Lateinische übersetzt und
unter dem Titel Aurora Thesaurusque Philosopborum publiziert (Basel: Thomas Guarin,
1577; VD 16, D 2407 bzw. P 405; vgl. Sudhoff, Bibliographia Paracelsica, S. 302-304
Nr. 177). Auf Deutsch im Druck erschien der Text erst in Husers oben genannter Aus-
gabe 1605. Zu der Verfasserfrage und der deutschen Fassung in Kassel LMB 4° Ms. chem.
8, fol. 2r-27'' vgl. Didier Kahn, Les debuts de Gerard Dorn d’apres le manuscrit
autographe de sa Clavis totius Philosophie Chymistice (1565), in: Analecta Paracelsica.
Studien zum Nachleben Theophrast von Hohenheims im deutschen Kulturgebiet der
frühen Neuzeit, hrsg. von Joachim Telle, Stuttgart 1994, S. 59-126, bes. Annexe 2: Dorn
est-il Pauteur de VAurora Philosopborum pseudo-paracelsienne?, S. 107-116. Der Text in
Cod. Pal. germ. 303 und Cod. Pal. germ. 600 steht der Kasseler Fassung näher als der von
Huser veröffentlichten, weicht aber auch von dieser im Wortlaut stark ab. - l-':-r-2:;-v (bis
auf Eintrag l*r, s.o.), 45v, 46::'r-48*v leer.
FRAGMENTE.
Einbandkopert. Pergament. Einzelbl. einer glossierten Hs. cum textu incluso, erhaltene Größe (rechts beschnit-
ten): 43 x 20,8. Schriftraum des Textes (zweispaltig): 21 x 13,7; 40 Zeilen (Glosse 76 Zeilen). 2. Hälfte 13. Jh., lat.
451