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Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]; Miller, Matthias [Bearb.]; Zimmermann, Karin [Bearb.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 304 - 495) — Wiesbaden, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.28979#0368
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Cod. Pal. germ. 395

sammengefügt worden (I. Bll. 1-98; II. Bll. 99-182). Hierauf deuten einerseits die Verschmutzungen, die ledig-
lich im zweiten Faszikel vorkommen, s.u., und das Entfernen der leeren Bll. nach dem zweiten Text hin,
andererseits kommt Schreiber I in beiden Teilen vor. In Faszikel II teilweise erhaltene Kustoden: •/— VI-. Foliie-
rung des 17. Jhs.: 1-182, Bll. l ::'-4 ::', 182 ::'-182 ::' :;' ::' ::' mit moderner Zählung. Wz.: zwei Varianten Dreiberg mit
Kreuz in Kreis (Bll. l ::'-3 ::', 182 ::' ::'-182 ::' ::"‘ :' ::'; darunter identisches Wz. im Vorsatz von Cod. Pal. germ. 37, 385,
430, 479), nicht nachweisbar; gerauteter Wappenschild (altes Vorsatz; Bl. 4 ::'), ähnlich Briquet 1.999 (Speyer
1545; vgl. Kat. Heidelberg, UB 6, S. XVII); drei Wappenschilde (wittelsbacher Raute, pfälzischer Löwe, Reichs-
apfel) und Initialen FP in Kreis (altes Vorsatz Bl. 182 ::'), Briquet 1.963 (Heidelberg 1549). Schriftraum (Zeilen-
gerüst mit Tinte vorgezeichnet; am Rand Einstichlöcher; Versalienspalte): 11,7-11,9 x 15,1-15,4; zwei Spalten,
31-32 Zeilen. Text versweise abgesetzt, Versenden zusätzlich durch Punkte markiert. Textura von drei Händen:
I. 1 ra_92 va, 162 rb—182 lb; II. 92 vb-98 rb; III. 99 ra-162 ra. 92 vb Überschrift in Rot. Selten Korrekturen (meist Vers-
umstellungen, -ergänzungen) von der Hand des Schreibers, 131 vb von einer etwa zeitgleichen, zweiten Hand. An
mehreren Stellen, vor allem gegen Ende des Türlin-Textes, ist Raum für V. freigelassen: 174 rb-177 rb fehlen je-
weils die letzten V. der Laissen, 176 ra zusätzlich zwei V. innerhalb einer Laisse, 177 va—182 rb ist zwischen unter-
schiedlich langen Textblöcken mehrfach Raum für jeweils fünf V. gelassen (vgl. auch Bushey, S. 242). Ein Be-
nutzer des 16. Jhs. hat die fehlenden V. 174 ra-177 ra sowie einen ebenfalls ursprünglich ausgelassenen V. in
Strickers Karl (2 ra) ergänzt. l ra Initiale mit zwei Fabelwesen (Drachen) im gespaltenen Buchstabenkörper, Be-
satzfleuronnee und Fleuronneestäben in Rot und Blau über sechs Zeilen, daran zwei Medaillons mit einem
Adler (evtl. Anspielung auf den im zugehörigen Text genannten Kaiser Karl den Großen) bzw. einem Misch-
wesen (Vogel mit Menschenkopf?); 99 ra Initiale mit ornamental gespaltenem Buchstabenkörper, Binnenfeld-
ornamentik, Besatzfleuronnee und Fleuronneestäben in Rot und Blau über sechs Zeilen. l ra-92 va, 99 ra-177 rb
zahlreiche, abwechselnd rote und blaue Lombarden mit Binnenfeldornamentik, Besatzfleuronnee und Fleuron-
neeausläufern in der Gegenfarbe über zwei Zeilen. 93 vb-98 ,b einfache rote Lombarden über zwei Zeilen, 177 va
über eine Zeile. Übliche Rubrizierung. Bll. 99-182 Verschmutzung am äußeren Blattrand. Pergamenteinband
des 17. Jhs. (römisch), Rückentitel: 395/ [19. Jh.: Stricker/ Wilhelm/ Z[er] Heilige/ /]/ Poema Historici/ De/
Rebus Gestis/ Vanorum/ Principum. Gelb-grünes Kapital. Rundes Signaturschild, modern: Pal. Germ. 395.

Herkunft: Datierung nach dem Schriftbefund, Lokalisierung nach den Schreibsprachen. Hs. der älteren Schloß-
bibliothek, verzeichnet bei der Katalogisierung 1556/59: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1937, 91 r [Historiographi et
Cosmographi R in quarto; Verweiszeichen für ‘Fabel’]: Rulandt. Ain Teutsch Buch, auf Perment, Reymen weiß
geschriehen, 1.1.8. (gleichlautend Cod. Pal. lat. 1941, 72 r). l r zweimal der im Zuge dieser Katalogisierung einge-
tragene Bibliothekstitel: Rulandt (einmal beschnitten). Danach bei der Katalogisierung 1581 im Inventar der
Heiliggeistbibliothek verzeichnet: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1956, S. 62 [4°]: Rulandt, reymen, Perment, hret-
ter, schwartz leder, hucklen (gleichlautend Cod. Pal. lat. 1931, 309 r). 4 ::' r Capsanummer: C. 170; alte römische
Signatur: 2026. Vorderspiegel Inhaltsangabe (20. Jh., Bibliothekar Hermann Finke).

Schreibsprache: Hand I: westliches Niederalemannisch; Hand II: mittelfränkisch mit einigen rheinfränkischen
Formen; Hand III: südliches Niederalemannisch.

Literatur: Bartsch, Nr. 217; Lori, Bl. 14 v Nr. 395; Adelung, Nachrichten, S. 32; ders., Gedichte, S. 69-72, 77-
82, 203-207; Wilken, S. 465; Otte mit dem Barte von Cuonrat von Würzeburg, hrsg. von Karl August Hahn,
Quedlinburg (u.a.) 1838 (BiblNLit. 13,3), S. 37 (Sigle H); Bartsch, Karl der Große, S. XLI Nr. 8; Hermann
Suchier, Ueber die Quellen Ulrichs von dem Türlm, Habil.-Schr., Marburg 1873, S. 6f.; Willehalm. Ein Ritter-
gedicht aus der zweiten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts von Meister Ulrich von dem Türlin, hrsg. von
Samuel Singer, Prag 1893 (Bibliothek der mittelhochdeutschen Litteratur in Boehmen 4), S. IVf. (Sigle A);
Wilhelm, S. 51-53 (Sigle N); Schröder, Kleinere Dichtungen, S. XX (Sigle H); Kat. HSA-BBAW, Günther
Jungbluth, März 1937, 14 Bll.; Mihm, S. 135; Singer, S. 50 Nr. 13 (Sigle N); Bushey, S. 24lf. (Sigle A); Ulrich
von dem Türlin, Arabel. Die ursprüngliche Fassung und ihre Bearbeitung, hrsg. von Werner Schröder, Stutt-
gart (u.a.) 1999, S. Xlllf.; Hs. verzeichnet im ‘Marburger Repertorium’; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidel-
berg.de/cpg395.

l ia-92 va DER STRICKER, KARL DER GROSSE. ICh han gemerket einen list/ Swaz in
des mannes herzen ist... 92 va Daz wir eweklich mvesen sehen/ Wie Sante Karlen si gesche-
hen. Amen. Text: Bartsch, Karl der Große, S. 1-322; Singer, S. 59-107 (mit dieser Hs.;
nur V. 1-940). Zum Text vgl. Geith/Ukena-Best/Ziegeler, bes. Sp. 419-423. Text aucli
in Cod. Pal. germ. 332, V und Cod. Pal. germ. 388, l r. - 1 ::' r-4 ;;' v (bis auf Capsanummer
und Signatur, s.o.) leer.

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