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Kalning, Pamela; Miller, Matthias; Zimmermann, Karin; Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 496 - 670): bearb. von Pamela Kalning, Matthias Miller und Karin Zimmermann ... — Wiesbaden, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.31953#0013
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Einleitung

Die Sammlung der deutschsprachigen Handschriften der Bibliotheca Palatina ist berühmt
und bekannt vor allem für ihre zahlreichen literarischen Schätze aus dem Mittelalter. Im
vorliegenden Band, der die Beschreibungen zu den Codices mit den Signaturen Cod. Pal.
germ. 496 bis Cod. Pal. germ. 670 enthält, spielen solche Texte allerdings nur eine geringe
Rolle. Der weitaus größte Teil der Handschriften ist medizinischen Inhalts 1, zahlreiche
weitere enthalten theologische Texte. Daneben findet sich Fachschrifttum unter anderem
zu den Themen Bergbau und Münzwesen 2, Alchemie 3, Astrologie 4, Geomantie und Prog-
nostik 5 sowie zum Kriegswesen 6. Entstanden sind die Manusknpte der vorliegenden
Signaturenstrecke überwiegend in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Lediglich vier
Handschriften stammen aus dem 14. Jahrhundert 7, in das 15. Jahrhundert 8 lassen sich 40
Handschriften ganz oder in Teilen datieren. 13 weitere entstanden im ersten Viertel des
16. Jahrhunderts 9, drei Codices stammen vom Anfang des 17. Jahrhunderts 10.

Unter den frühen medizinischen Texten sind einige besonders hervorzuheben: Im
2. Viertel des 15. Jahrhunderts entstand die kleinformatige Handschrift Cod. Pal. germ.
638, die ausweislich der Schreibsprache, aber auch der Informationen im Text im Basler
Raum zusammengestellt wurde. Zahlreiche der Rezepte wurden dem Sammler der Texte
auf dem Basler Konzil 1438 vermittelt, was deren sachliche Vielfalt sowie die regionale
Breite der Rezeptzuträger zur Folge hatte. Die Zusammenstellung ist im Ergebnis ganz
typisch für volkssprachige Rezeptbücher der Zeit: Neben im engeren Smne medizinischen
Rezepten enthält sie auch Amulette, Zauber- und Segenssprüche zur Beförderung der
Heilung, technologisch-praktische Rezepte, Rezepte zur Farb- und Seifenherstellung,
Weinrezepte und anderes. Notiert wurden die Texte in der Volkssprache, aber auch in
Latein. Ergänzungen von verschiedenen Händen des 16. Jahrhunderts dokumentieren das
lange anhaltende Interesse an dem Buch.

1 Im weiteren Sinne zu den medizinischen Texten muss man auch das Konfektbuch Cod. Pal. germ. 627
sowie die Kochbücher Cod. Pal. germ. 551/111, 555, 580, 594 und 655 zählen.

2 Cod. Pal. germ. 534 und 581.

3 Cod. Pal. germ. 544, 550, 595, 597, 598, 600, 610, 635 und 637/IV.

4 Cod. Pal. germ. 499, 503, 511, 512, 656, 658 und 668.

5 Cod. Pal. germ. 498, 552, 584 und 615.

6 Cod. Pal. germ. 502, 562, 585 und 603.

7 Cod. Pal. germ. 540, 602, 634 und 641.

8 Erste Hälfte 15. Jh.: Cod. Pal. germ. 525/1, 525/11, 537, 539, 549, 567, 571, 585, 597, 620, 633, 638,
647und 657. Zweite Hälfte 15. Jh.: Cod. Pal. germ. 498, 502, 503, 511, 526, 538/1, 538/11, 545, 551/1,
551/11, 551/111, 552, 557, 558, 562, 570, 575, 577, 583, 584, 592, 617, 639, 642, 644, 645, 646, 650/11,
666/III und 669.

9 Cod. Pal. germ. 518, 563/III, 574, 613, 615, 618, 629/1, 629/11, 629/III, 630, 637/IV, 640, 643, 648 und
670.

10 Cod. Pal. germ. 516, 517 und 631.
 
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