Cod. Pal. eerm. 517
alten Bünden. Restaurierung 1972 (Walter Schmitt/Heidelberg), dabei alter Einband abgelöst. Rundes
Signaturschild, modern: Pal. Germ. 517.
Herkunft: 183 r, 184 r, 248 v Datierungen, s.d. Der reformierte Theologe Heinrich Alting hatte 1605 das Hofmei-
steramt für die drei jungen Grafen von Nassau, Solms und Isenburg angetreten, die - wie Pfalzgraf Friedrich V.
- am Hof des Herzogs von Bouillon in Sedan erzogen wurden. Aus Furcht vor einer Belagerung der Stadt durch
König Heinrich IV. von Frankreich reisten sowohl der Kurprinz als auch Alting mit den ihm Anvertrauten im
Februar 1606 nach Heidelberg, wo Alting nun auch mit dem Unterricht (informatio) des noch nicht
zehnjährigen Friedrich beauftragt wurde. Während des zwei Jahre dauernden Aufenthalts in Heidelberg wurden
sowohl der ‘Katechetische Religionsunterricht’ (vom 3. Juni 1606 bis zum 25. Juni 1607) als auch die Tnstitutio
practica’ (vom 5. Januar bis zum 28. Juni 1608) durchgenommen. In Cod. Pal. germ. 517, der in großen Teilen
Konzeptcharakter trägt, hat sich eventuell eine Niederschrift zur Unterrichtsvorbereitung erhalten. Die
Unterweisung endete kurz bevor Pfalzgraf Friedrich V. Anfang Juli 1608 für weitere vier Jahre nach Sedan ging
(vgl. Lewald, s. Lit., S. VI-VIII; Häusser 2, S. 257-260; Schmidt, S. XLIII-L). Lewald, s. Lit., S. VIII,
vermutet aufgrund inhaltlicher Kriterien Heinrich Alting als Autor der Texte. Am 26. November 1609 wurde
Alting schließlich mit dem Unterricht Kurprinz Friedrichs in Geschichte, Geographie und Latein bestallt
(Schmidt, S. 70f. Nr. 29). Die noch von Wille, S. 75, erwähnte Capsanummer C. 53 auf dem Vorderdeckel ist
mit dem alten Einband verloren gegangen.
Schreibsprache: hochdeutsch.
Literatur: Wille, S. 75; Wilken, S. 497-502; Catechetischer Unterricht des Pfalzgrafen Friedrich V. (von Hein-
rich Alting), eine nach der Reihenfolge der Fragen in dem Heidelbergischen Catechismus geordnete Erläuterung
desselben im Geist und Styl der Reformationszeit aus einem Manuscripte der alten pfälzischen Bibliothek
herausgegeben und mit dogmengeschichtlichen Anmerkungen versehen von Ernst Anton Lewald, Heidelberg
1841, S. III-V; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg517.
l r-183 r [HEINRICH ALTING?], KATECHETISCHER RELIGIONSUNTERRICHT
FÜR PFALZGRAF FRIEDRICH V. [Seitentitel, rot:] >Catechismus<. [Vor dem hand-
schriftlichen Textbeginn ist der Titel aus einem gedruckten Exemplar des ‘Heidelberger
Katechismus’ eingeklebt] Was ist der Catechismus? Der Catechismus ist ein kurtzer
Unterricht Christlicher lehre ... 183 x Hrec institutio Catechetica Inchoata est Anno 1606. D.
3. Junij. Ahsoluta est Anno 1607. D. 25. Junij [in Rot: 10. Decembris]. Sit nomen Domini
henedictum in secvla seculorum Amen. [Unterhalb der Schriftraumbegrenzung in Rot:] Ps.
110 williglich. v. 3 [Ps 110,3]. Text (nach dieser Hs.): Lewald, s. Lit., S. 1-116. Die
Textteile eines gedruckten Exemplars des Heidelberger Katechismus sind in folgender
Reihenfolge eingeklebt: Frage 1-18, 33, 19-32, 34-67, 69-129. Die spezifische Frage zur
Gottessohnschaft Christi (Frage 19) ist in den allgemeinen Teil zur Erlöserrolle Christi
vorgezogen (Fragen 12-25), die Frage nach der Zahl der von Christus eingesetzten
Sakramente (Frage 68) ist nur im handschriftlichen Teil enthalten. Zu dem reformierten
Theologen Heinrich Alting (1583-1644) vgl. Heinrich Ludolf Benthem, Hollaendischer
Kirch- und Schulenstaat, Frankfurt (u.a.) 1698, Teil 2, S. 221-228 Kap. 21; Friedrich Wil-
helm Bautz, in: BBKL 1 (1990), Sp. 132; Dagmar Drüll, Heidelberger Gelehrtenlexikon
1386-1651, Berlin (u.a.) 2002, S. 11-13. - l ;' r-6 ;:' v, 183 V-183H V leer.
184 r-248 v [HEINRICH ALTING?], INSTITUTIO PRACTICA FÜR PFALZGRAF
FRIEDRICH (V.). >Xt>v 0ecp<. >Institutio practica Friderici. V. Comitis Palatini, Ducis
Bavarire, etc.<. Post institutionem Catecheticam his ahsolutam, inchoata Anno MDCIIX
[sic! 1608] D. 5. Januarij<. 184 v >Synopsis hujus Institutionis<. Institutio practica circa
Jidem / mores ... 184a r >De prima qurestione circa fidem<. Sagt mir in Summa: was ist
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alten Bünden. Restaurierung 1972 (Walter Schmitt/Heidelberg), dabei alter Einband abgelöst. Rundes
Signaturschild, modern: Pal. Germ. 517.
Herkunft: 183 r, 184 r, 248 v Datierungen, s.d. Der reformierte Theologe Heinrich Alting hatte 1605 das Hofmei-
steramt für die drei jungen Grafen von Nassau, Solms und Isenburg angetreten, die - wie Pfalzgraf Friedrich V.
- am Hof des Herzogs von Bouillon in Sedan erzogen wurden. Aus Furcht vor einer Belagerung der Stadt durch
König Heinrich IV. von Frankreich reisten sowohl der Kurprinz als auch Alting mit den ihm Anvertrauten im
Februar 1606 nach Heidelberg, wo Alting nun auch mit dem Unterricht (informatio) des noch nicht
zehnjährigen Friedrich beauftragt wurde. Während des zwei Jahre dauernden Aufenthalts in Heidelberg wurden
sowohl der ‘Katechetische Religionsunterricht’ (vom 3. Juni 1606 bis zum 25. Juni 1607) als auch die Tnstitutio
practica’ (vom 5. Januar bis zum 28. Juni 1608) durchgenommen. In Cod. Pal. germ. 517, der in großen Teilen
Konzeptcharakter trägt, hat sich eventuell eine Niederschrift zur Unterrichtsvorbereitung erhalten. Die
Unterweisung endete kurz bevor Pfalzgraf Friedrich V. Anfang Juli 1608 für weitere vier Jahre nach Sedan ging
(vgl. Lewald, s. Lit., S. VI-VIII; Häusser 2, S. 257-260; Schmidt, S. XLIII-L). Lewald, s. Lit., S. VIII,
vermutet aufgrund inhaltlicher Kriterien Heinrich Alting als Autor der Texte. Am 26. November 1609 wurde
Alting schließlich mit dem Unterricht Kurprinz Friedrichs in Geschichte, Geographie und Latein bestallt
(Schmidt, S. 70f. Nr. 29). Die noch von Wille, S. 75, erwähnte Capsanummer C. 53 auf dem Vorderdeckel ist
mit dem alten Einband verloren gegangen.
Schreibsprache: hochdeutsch.
Literatur: Wille, S. 75; Wilken, S. 497-502; Catechetischer Unterricht des Pfalzgrafen Friedrich V. (von Hein-
rich Alting), eine nach der Reihenfolge der Fragen in dem Heidelbergischen Catechismus geordnete Erläuterung
desselben im Geist und Styl der Reformationszeit aus einem Manuscripte der alten pfälzischen Bibliothek
herausgegeben und mit dogmengeschichtlichen Anmerkungen versehen von Ernst Anton Lewald, Heidelberg
1841, S. III-V; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg517.
l r-183 r [HEINRICH ALTING?], KATECHETISCHER RELIGIONSUNTERRICHT
FÜR PFALZGRAF FRIEDRICH V. [Seitentitel, rot:] >Catechismus<. [Vor dem hand-
schriftlichen Textbeginn ist der Titel aus einem gedruckten Exemplar des ‘Heidelberger
Katechismus’ eingeklebt] Was ist der Catechismus? Der Catechismus ist ein kurtzer
Unterricht Christlicher lehre ... 183 x Hrec institutio Catechetica Inchoata est Anno 1606. D.
3. Junij. Ahsoluta est Anno 1607. D. 25. Junij [in Rot: 10. Decembris]. Sit nomen Domini
henedictum in secvla seculorum Amen. [Unterhalb der Schriftraumbegrenzung in Rot:] Ps.
110 williglich. v. 3 [Ps 110,3]. Text (nach dieser Hs.): Lewald, s. Lit., S. 1-116. Die
Textteile eines gedruckten Exemplars des Heidelberger Katechismus sind in folgender
Reihenfolge eingeklebt: Frage 1-18, 33, 19-32, 34-67, 69-129. Die spezifische Frage zur
Gottessohnschaft Christi (Frage 19) ist in den allgemeinen Teil zur Erlöserrolle Christi
vorgezogen (Fragen 12-25), die Frage nach der Zahl der von Christus eingesetzten
Sakramente (Frage 68) ist nur im handschriftlichen Teil enthalten. Zu dem reformierten
Theologen Heinrich Alting (1583-1644) vgl. Heinrich Ludolf Benthem, Hollaendischer
Kirch- und Schulenstaat, Frankfurt (u.a.) 1698, Teil 2, S. 221-228 Kap. 21; Friedrich Wil-
helm Bautz, in: BBKL 1 (1990), Sp. 132; Dagmar Drüll, Heidelberger Gelehrtenlexikon
1386-1651, Berlin (u.a.) 2002, S. 11-13. - l ;' r-6 ;:' v, 183 V-183H V leer.
184 r-248 v [HEINRICH ALTING?], INSTITUTIO PRACTICA FÜR PFALZGRAF
FRIEDRICH (V.). >Xt>v 0ecp<. >Institutio practica Friderici. V. Comitis Palatini, Ducis
Bavarire, etc.<. Post institutionem Catecheticam his ahsolutam, inchoata Anno MDCIIX
[sic! 1608] D. 5. Januarij<. 184 v >Synopsis hujus Institutionis<. Institutio practica circa
Jidem / mores ... 184a r >De prima qurestione circa fidem<. Sagt mir in Summa: was ist
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