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Kalning, Pamela; Miller, Matthias; Zimmermann, Karin; Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 496 - 670): bearb. von Pamela Kalning, Matthias Miller und Karin Zimmermann ... — Wiesbaden, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.31953#0147
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Cod. Pal. germ. 541

Cod. Pal. germ. 541

Nürnberger medizinische Fragstücke • Heinrich Ruofelman: medizini-
sche Rezeptsammlung

Papier • 76 Bll. • 20 x 14,8 • Hochrheingebiet (?) ■ um 1560

Lagen: 19 II 72 (mit Bll. H—2*, 54a.*, 56a, 68a ;:', ohne Bl. 36). Vorne und hinten je ein modernes Vorsatzbl.,
Spiegel ebenfalls modern. Bll. 1-34 Bogen- bzw. Lagensignaturen meist auf den Recto-, am Ende der

Lagen auch auf den Versoseiten: A-J, Bll. 48-51 Bogensignaturen: L, Bll. 58-61 Bogensignaturen: H, Bll. 62-65
Bogensignaturen: D. Foliierung des 17./18. Jhs.: 1-34, 34 [modern zu 35 korrigiert], 37-56, 56[a], 57-69, 74-76
[modern zu 70-72 korrigiert], Bll. l f-2 :f, 54a ;:', 68a ;:‘ mit moderner Zählung. Wz.: gotischer Buchstabe r auf
Dreiberg in Wappenschild mit zweikonturiger Stange mit Blume mit Schlange (Bll. 1 *-2*, 1-47, 52-54a ;:', 66-
72), Piccard, WZK, Nr. 160.776 (Tübingen 1562); verschiedene Varianten Wappenschild mit Doppelhaken mit
einkonturiger Stange mit Blume mit Schlange darüber Schriftband ESLINGEN (Bll. 48-51, 55-65), darunter
Piccard, WZK, Nr. 44.130 (Nürtingen 1559) und Nr. 44.141 (Durlach 1560). Schriftraum (links durch Knicke
begrenzt): 14,5-17,2 x 9,2-11; 16-25 Zeilen. 58 r zwei Spalten. Deutsche Kursive des 16. Jhs. von einer Hand
(Heinrich Ruofelman?), nur 56a v von anderer Hand. Rezeptüberschriften zum Teil in Auszeichnungsschrift.
52 r—53 v, 66 r—68 v Überschriften in Rot. 48 r, 50 r, 56a r Rezepttexte zum Teil kryptisiert, Schrift identisch in Cod.
Pal. germ. 556/11 und Cod. Pal. germ. 755 (49 v von anderer Hand Entschlüsselung der kryptisierten Wörter
peterollium und mangnetsteiri). Restaurierung 1972 (Walter Schmitt/Heidelberg), dabei Hs. in neuen
Halblederband gebunden. Altes Kopert in Mappe separiert (s. Fragmente). Rotes Kapital, modern. Rundes
Signaturschild, modern: Pal. Germ. 541.

Herkunft: Datierung aufgrund des Wasserzeichenbefundes. Vielleicht Autograph Heinrich Ruofelmans, der
offenbar eine Ausbildung zum Scherer in Nürnberg absolvierte und dabei bairische Schreibeigentümlichkeiten
übernahm. Heinrich Ruofelman nennt sich 50 r selbst und ist wohl identisch mit dem um 1580 von der Äbtissin
Jakobe und dem Konvent des Stiftes St. Fridolin zu Säckingen zum Diener bestellten, gleichnamigen Scherer aus
Laufenburg am Rhein (vgl. die Bestallungsurkunde Karlsruhe GLA Bestand 97 Nr. 85). Hs. aus dem Besitz von
David Übermann, f 1578, Hofbalbier des Kurfürsten Ludwig VI. von der Pfalz (Schofer, Katalog, S. 306), vgl.
l“' r oben Buchstabe: G (spiegelverkehrt; vgl. Cod. Pal. germ. 556, l'“' r), 66 r Monogramm: MVS (Meister Samuel
Übermann? Vgl. Cod. Pal. germ. 556/11). Auf dem alten Kopert, s. Fragmente, Wappen mit den Initialen DV
(David Übermann?). Wille, S. 77, erkennt auf dem alten Kopert noch die Capsanummer: C. 118, heute nicht
mehr vorhanden.

Schreibsprache: hochalemannisch mit zahlreichen bairischen Formen und Schreibeigentümlichkeiten.

Literatur: Wille, S. 77; Wilken, S. 505; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg541.

1 r—31 v NÜRNBERGER MEDIZINISCHE FRAGSTÜCKE. Einige Fragen ähnlich in
Cod. Pal. germ. 556, 11 r—38 r.

>Niernberger Frog Stuck<. >Frog<. Was ist in halt der Zwelf Zaychenn. [Antwort:] Itern
der wider hat in dz haubt... 2 r Item von ettlichenn Frogenn wie die Meyster zu Niernberg
ainem vir halten wan ainer Meyster werden wil. >Frog<. Was Seindt die 4 haubt glidernn
ann ainem menschen vnd die 4 dettlichen wunden ... 31 r >Antwurt<. Ich wolt nemen ain
Silberin reerlin vnd ims dorein thun vnd ain balßam in die wundt legen vnnd doriber
hften [!] wie ain ander wundt. >Finis<. Dis Seindt die fragen die man ainen Meyster zü
Niernberg 31 v Frogt wan man ainen Meyster machen will ... weytter muß er auch ij
pflaster vnd ij Salben kochen von stundt an vor den geschwornen Meyster felt er im
kochen So bestet er nit. >Finis<. - 1 ::' r (bis auf Federproben), l* v-2 ::' v leer.

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