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Geleitwort

Die Publikation dieses fünften und letzten Katalogbandes bedeutet den formalen Ab-
schluss der wissenschaftlichen Erschließung der 848 Codices Palatini germanici. Mit die-
sem Schritt sind die alten, wissenschaftlich längst überholten Kataloge von Karl Bartsch
(1886) und Jakob Wille (1903) endgültig obsolet geworden.
Dabei sind die nun fünf gedruckten Kataloge nur ein Weg zu den historisch wertvollsten
Büchern der Universitätsbibliothek Heidelberg unter anderen. Bereits seit 2009 stehen die
deutschsprachigen Palatina-Handschriften als hochwertige digitale Faksimiles online. Die
über 7.000 Miniaturen und Buchmalereien der Palatini germanici sind außerdem in der
Heidelberger Bilddatenbank heidICON ikonographisch erschlossen und für differen-
zierte kunsthistorische Recherchen verfügbar. Zugang zu den Digitalisaten bieten neben
den großen Aggregatoren, der Deutschen Digitalen Bibliothek und der Europeana, natio-
nale, regionale und lokale Bibliothekskataloge wie der Karlsruher Virtuelle Katalog, der
Katalog des Südwestverbundes und der Heidelberger Katalog HEIDI, hinzu kommen
Spezialkataloge wie die Datenbank Manuscripta Mediaevalia und selbstverständlich die
großen allgemeinen Suchmaschinen.
Trotz vielfältigster Recherchemöglichkeiten über die genannten elektronischen Zugänge
hält die UB Heidelberg am Druck ihrer Kataloge in der Überzeugung fest, dass die fort-
laufende Lektüre in einem Buch einem kundigen Leser Zusammenhänge und Erkennt-
nismöglichkeiten eröffnen kann, die einer punktuellen Online-Recherche verschlossen
bleiben. Letztere haben ja immer präzise Fragestellungen zur Voraussetzung. Aber woher
kommen die Fragen? Wir sind jedenfalls sicher, dass uns die versierten Handschriftenfor-
scher aus aller Welt diese Buchpublikation danken werden.
Die 846 Codices Palatini germanici (bei 848 Signaturen blieben zwei Signaturen unbe-
setzt) bilden nicht nur die wertvollste historische Sammlung in der Universitätsbibliothek
Heidelberg. Sie ist als Ausdruck einer über zweihundertjährigen Sammlungsaktivität der
Heidelberger Pfalzgrafen die bedeutendste geschlossene Sammlung mittelalterlicher und
frühneuzeitlicher Texte in deutscher Sprache überhaupt. Ihre wissenschaftliche Erschlie-
ßung war deshalb die fast 20 Jahre wert, die das Katalogisierungsunternehmen nun gedau-
ert hat.
Das hat auch die Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg so gesehen, die unser Projekt
über vier Jahre (1998-2002) mit einer ganzen Stelle gefördert hat. Dieser Initialförderung
schloss sich die langjährige Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (2001 -
2014) an. Beiden Institutionen gebührt unser tief empfundener Dank. Keine Universitäts-
bibliothek könnte eine solche Aufgabe allein aus eigenen Mitteln bewältigen. Das eigene
Engagement der UB Heidelberg stand seit 1996 gleichwohl wenig hinter der Unterstüt-
zung der Fördereinrichtungen zurück.
 
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