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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 1): Chronicon. Urkunden Nrn. 1 - 166, mit Vermerken, welche die Geschichte des Klosters von 764 - 1175 und mit Nachträgen bis 1181 berichten — Lorsch, 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.20231#0088
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82

Eiche (bei Bad König, dessen alter Name Cuntichum = Kündeiche (?) lautet), zwischen
Grascapht (Grafschaft; die Mark Michelstadt, die zur Gaugrafschaft Plumgau gehörte)
und Munitat (Immunität, Munitat, Montat, Reich^Unmittelbarkeit des Fuldaer Gebie-
tes Umstadt), von dort wiederum zum Berge Mamenhart.

VERMERK 22

Wie aber und aus welcher Erwägung genannter Einhard das Kloster Seliginstat (Seli-
genstadt am Main) errichtete und ihm sein Gut Mulinheim (Mühlheim) übertrug, kann
man eingehend in seinem Buche nachlesen, welches er selbst über die Übertragung und die
Wunder der heiligen Märtyrer Marcellinus und Petrus herausgegeben hat. Der fromme
Kaiser Ludwig aber schenkte zur selben Zeit auch die Kirche in Siggenheim*) dem Lor-
scher Kloster mit solcher Urkunde:

URKUNDE 22 (Reg. 3174)
Ludwig I. der Fromme schenkt die Kirche in Seckenheim

Im Namen des Herrn, unseres Gottes und Heilandes Jesu Christi. Ludwig, durch die
allwaltende göttliche Vorsehung Kaiser und allezeit Mehrer des Reiches. Wenn wir durch
ein Geschenk unserer Freigebigkeit von den uns von Gott verliehenen Wohltaten den
gottgeweihten Stätten etwas abgeben, so wird das dazu beitragen, daß wir unser sterb-
liches Leben glücklich verbringen und das ewige Leben immerwährend besitzen werden,
wie wir zuversichtlich glauben. Daher sei allen unseren Getreuen, den gegenwärtigen und
zukünftigen, kund und zu wissen, daß der verehrungswürdige Adalung, Abt des Klosters
Lorsch, welches zu Ehren des Hl. Nazarius errichtet ist und wo der hochgeschätzte Leib
jenes Märtyrers ruht, mit einer Bitte vor uns getreten ist. Er bat, daß wir dem Kloster
den dritten Teil jener Hofreite, auf welcher die Kirche zu Ehren desselben Hl. Nazarius
errichtet ist, den vor alter Zeit ein Graf Warin zugunsten unseres Kammerschatzes er-
worben hatte und den dann (sein Sohn) Graf Widegowo als Lehen durch unsere Ver-
leihung innehatte, als wohltätige Schenkung übergeben sollten. Wir haben geruht, dieser
Bitte zur Mehrung unserer Verdienste für den Himmel und aus Verehrung für jene heilige
Stätte zu willfahren. Es hat uns gefallen, dem Kloster den vorgenannten Teil unserer
Hofstätte mit unserer Kirche, welche im Ladengau und zwar im Dorfe Seckenheim am
Neckar steht, durch Vollmachtsurkunde zu übertragen.

Es ist daher unser Wille und Befehl, den wir durch diese Ermächtigung verkünden, daß
zu unseren und in zukünftigen Zeiten der genannte Abt und seine Nachfolger oder die

::" Eine Reihe von Ortschaften in der Umgebung von Manninheim oder Mannenheim (Mannheim),
die der CL erwähnt, sind in jüngerer Zeit durch Eingemeindung in der Großstadt Mannheim
aufgegangen:

Frisenheim: Friesenheim, nördl. seit 1895
Keverendale: Käfertal, nordöstl., seit 1897
Vittenheim: Feudenheim, östl. seit 1910
Sunthove: Sandhofen, nördl., seit 1913
Walahastat: Wallstadt, östl., seit 1929
Siggenheim: Seckenheim, südöstl. seit 1930
Strazzheim: Straßenheim, nordöstl. seit 1930
 
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