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Minst, Karl Josef [Transl.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 1): Chronicon. Urkunden Nrn. 1 - 166, mit Vermerken, welche die Geschichte des Klosters von 764 - 1175 und mit Nachträgen bis 1181 berichten — Lorsch, 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.20231#0200
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194

ferner steht ihr ein Zins von 2 Unzen aus Brombach und ein solcher von 2 Schilling aus
Altenlechtern mit der Hube zu und ebenso der Kopfzins des Fürther Gesindes und der
Nachlaß Verstorbener, wenn er einen Schilling oder weniger ausmacht. Er gehört jedoch
dem Propst, wenn er höher zu bewerten ist. Als Erbschaftssteuer erhält der Verwalter
von 5 Schilling (=3 Unzen) eine Unze, von 30 Denaren zehn (also jeweils %). Ebenfalls
zum Fürther Hof gehört die 33 Denare abwerfende Mühle in Fahrenbach und die dortigen
4 Schillinge bezahlenden 4 Hofreiten und eine 3 Denare eintragende Hofstätte. Außerdem
bezieht der Flof noch 2 Schillinge und 18 Denare aus Fürth selbst. Von 2 Hof reiten, einer
Rutbrehtesbruel genannten Wiese und einem Rodland entrichtet Buobo 30 Denare, von
der Mühle in Fürth 5 Unzen.

VERMERK 141

Noch weitere Besitzungen und Dörfchen, nämlich Ezzilsbach (Eschelbach westl. Sins-
heim), Ersam (Ersheim am Neckar, gegenüber Hirschhorn), Ramesowa (Ramsau, Wüstung
unterhalb Hirschhorn a. N.) gehören zu jenem Kloster, auch Wezzenloch (Wiesloch) und
noch eine Reihe anderer, an deren Namen wir uns augenblicklich nicht erinnern können,
und deren Abgaben und Gerechtsame wir leider, weil wir sie im Archiv bisher noch nicht
verzeichnet finden konnten, übergehen müssen.

VERMERK 141a

Derselbe ehrwürdige Vater (Anselm) hat auch die Besitzungen unseres Tochterklöster-
chens Michlenstat (Steinbach bei Michelstadt), ob sie nun von seinem Vorgänger oder von
ihm selbst für jene Zelle erworben wurden, aufzeichnen lassen und in folgender Aufstel-
lung der Nachwelt überliefert:

URKUNDE 141 (Reg. 3628)

(Güterkonsolidierung für Steinbach)

Im Namen der heiligen Dreifaltigkeit und ihrer unteilbaren Einheit habe ich, Ans-
helm, der demütige Sachwalter des Vermögens des Hl. Nazarius, es für richtig gehalten,
für die Nachwelt aller Gläubigen den Besitzstand der Zelle Michelstadt schriftlich fest-
zuhalten. Dieses Klösterchen ist uns vor alter Zeit übergeben worden. In neuester Zeit
befindet sich hier eine Gott dienende Ordensniederlassung. Zu ihrem Unterhalt sind ihr
Güter geschenkt worden. Wegen der örtlichen Verhältnisse sind manche derselben aus-
getauscht, manche in besseren Zustand gesetzt und weitere auch angekauft worden. Ein-
zelne besonders erwähnenswerte und erinnerungswürdige sollen hier der Reihe nach an-
geführt werden. Zur Zeit des Kaisers Ludwig mit dem Beinamen des Frommen übergaben
ein gewisser Einhard, hervorragend in der Ehre seines Adels und seiner Würde, und seine
Gemahlin Imma, eine Tochter Karls des Großen, die vorgenannte Zelle voll ergebener
Frömmigkeit dem Hl. Nazarius in Lorsch, ausgestattet mit derselben Freiheit und Unab-
hängigkeit, mit der sie dieselbe vom genannten Kaiser selber zu eigen erhalten hatten.
Wer sich eingehender über diese Schenkung unterrichten möchte, möge ihr Testament
nachlesen, das in unserem Archiv (Urkunde 20) verwahrt liegt. Einhard behielt die Zelle
auf Lebenszeit für sich zurück, da er dort später eine Schar von Gottesdienern ansiedeln
wollte. Im Augenblick aber war dieses Vorhaben nicht ausführbar, weil Gott für die Hei-
 
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