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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 4): Schenkungsurkunden Nr. 2000 - 2910 — Lorsch, 1970

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https://doi.org/10.11588/diglit.20608#0026
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URKUNDE 2019 (28. Dezember 774 — Reg. 1132)
Schenkung des Wulfrich ebenda unter König Karl und Abt Gundeland

In Christi Namen, am 28. Dezember im 7. Jahr (774) des Königs Karl. Ich, Wulfrich,
beabsichtige eine Zuwendung an die Kirche des Hl. Nazarius in Lauresh(«m = Lorsch),
die sich in der Obhut des ehrwürdigen Abtes Gundeland befindet. Es ist mein Wille, daß
meine Gabe für ewige Zeiten dargereicht sei, und ich bestätige, daß sie durchaus freiwillig
geboten wurde. Ich schenke alles das, was ich in pago Nachgowe (im Nahegau), in der

Kircheimer marca und in der

Herstater marca (vgl. Anmerkung zu Urk. Nr. 2017) besitze, nämlich Hof reiten, Wein-
berge, Wälder und Gewässer. Vertragsfertigung. Geschehen im Lorscher Kloster. Zeit wie
oben.

URKUNDE 2020 (14. Januar 770 — Reg. 470)
Schenkung des Haribald in Weinsheim unter Karl dem Glorreichen und Abt Gundeland

In Christi Namen, am 14. Tage des Monats Januar im 2. Jahr (770) des Königs Karl.
Ich, Haribald, übereigne der Kirche des Hl. Nazarius, deren Vorsteher der ehrwürdige Abt
Gundeland ist, ein Geschenk. Nach meinem Willen soll die Schenkung für alle Zeiten in
Kr?ft bleiben, und ich versichere, daß sie vollkommen freiwillig gemacht wurde. Ich übe
gebe alles, was ich in pago Nachgowe (im Nahegau), in der

Wigmundisheimer marca (Gemarkung Weinsheim w. Bad Kreuznach/Nahe) besitze,
nämlich Hofreiten, Weinberge, Wälder und Gewässer. In diesem Sinne erfolgte feierliches
Handgelöbnis. Geschehen in monasterio \zur(ishamensi = im Lorscher Kloster). Zeit wie
oben.

URKUNDE 2021 (878 oder 879 — Reg. 3514)
Tausch des Egilbert in Gültstein unter König Ludwig und Abt Babo

In Christi Namen ist in gegenseitigem Einvernehmen zwischen dem ehrwürdigen Herrn
Babo (876—881), dem Verwalter des St.-Nazarius-Klosters, und einem Freigeborenen
namens Egilbert ein Vertrag abgeschlossen worden. Sie sind übereingekommen, daß sie
ihre Güter nach Maßgabe der bequemeren Lage unter sich austauschen wollten. Demzufolge
gab der vorgenannte Abt dem erwähnten Edelfreien in pago Nacgowe (im Nahegau;
richtig: Naglacgowe = im Nagoldgau; vgl. Urk. Nr. 2012), und zwar in

Giselstethin (Gültstein s. Herrenberg sw. Stuttgart) Wiesen mit einem Jahresertrag von
sechs Fuder Heu und einen Morgen Land. Dagegen gab der genannte Herr im gleichen
Dorf den entsprechenden Gegenwert. Urkund dessen untenstehende Fertigung. Damit
dieses Tauschgeschäft beständig und unverbrüchlich festgelegt sei, wünschten sie (die beiden
Vertragspartner), daß zwei gleichlautende Urkunden zwischen ihnen ausgetauscht werden
sollten. Geschehen im Lorscher Kloster im 3. Regierungsjahr (28. August 878 bis 27. August
879) des Königs Ludwig (III., des Jüngeren). Namenszeichen von Babo und Egilbert,
welche diesen Tausch durchgeführt und veranlaßt haben, daß er gefertigt werde.
 
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