SM
B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
zu Berlin
Mitteilungen des Museen-Verbandes
als Manuskript für die Mitglieder
gedruckt und ausgegeben im März 1907.
Zu beachten ist, daß diese Mitteilungen durchaus vertraulich und
nur für die Mitglieder bestimmt sind. Einem Beschlusse der Kopen-
hagener Versammlung gemäß erwartet der Verband von seinen
Mitgliedern rechtzeitige Vorsorge, um zu verhindern, daß die Druck-
sachen des Verbandes mit hinterlassenen Bibliotheken in unberufene
Hände oder gar in den Handel gelangen.
182. Uber Fälschungen persischer Lüsterfliesen
schreibt mir Herr Professor Fr. Sarre unter dem 15. Oktober 1906
ausführlich. Ich entnehme seinen wertvollen, von Photographien
für das Archiv begleiteten Mitteilungen das Nachstehende:
„Im Sommer 1906 wurden Herrn Geh.-Rat Bode von Bing
in Paris zwei achteckige Sternfliesen zum Preise von je
2—3000 Frs. angeboten; sie waren zerbrochen, einzelne fehlende
Teile in Gips ergänzt, Durchmesser etwa 18—20 cm. Diese in
Goldlüsterfarbe auf weißem Grunde gemalten Fliesen zeigten eine
umlaufende Borte mit Inschriften und im Felde figürliche Dar-
stellungen, einen Reiter auf galoppierendem Pferde, vier sitzende
Frauengestalten. Merkmale der Fälschung waren: der reinweiße
kreidige Grund, während der Grund der echten Stücke cremefarbig
ist, und der ins Rötliche spielende Goldlüster, während der echte
Lüster gelbgoldig schimmert. Farbe und Material des Tones boten
zu Zweifeln keinen Anlaß. Die Schrift in den umlaufenden Borten
war nach Dr. Mittwochs Urteil befangen und zitterig geschrieben,
als wäre sie nach einem Original kopiert; sie ergab persische Verse, _
wie sie auf dergleichen Fliesen häufig vorkommen. Die Zeichnung
B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
zu Berlin
Mitteilungen des Museen-Verbandes
als Manuskript für die Mitglieder
gedruckt und ausgegeben im März 1907.
Zu beachten ist, daß diese Mitteilungen durchaus vertraulich und
nur für die Mitglieder bestimmt sind. Einem Beschlusse der Kopen-
hagener Versammlung gemäß erwartet der Verband von seinen
Mitgliedern rechtzeitige Vorsorge, um zu verhindern, daß die Druck-
sachen des Verbandes mit hinterlassenen Bibliotheken in unberufene
Hände oder gar in den Handel gelangen.
182. Uber Fälschungen persischer Lüsterfliesen
schreibt mir Herr Professor Fr. Sarre unter dem 15. Oktober 1906
ausführlich. Ich entnehme seinen wertvollen, von Photographien
für das Archiv begleiteten Mitteilungen das Nachstehende:
„Im Sommer 1906 wurden Herrn Geh.-Rat Bode von Bing
in Paris zwei achteckige Sternfliesen zum Preise von je
2—3000 Frs. angeboten; sie waren zerbrochen, einzelne fehlende
Teile in Gips ergänzt, Durchmesser etwa 18—20 cm. Diese in
Goldlüsterfarbe auf weißem Grunde gemalten Fliesen zeigten eine
umlaufende Borte mit Inschriften und im Felde figürliche Dar-
stellungen, einen Reiter auf galoppierendem Pferde, vier sitzende
Frauengestalten. Merkmale der Fälschung waren: der reinweiße
kreidige Grund, während der Grund der echten Stücke cremefarbig
ist, und der ins Rötliche spielende Goldlüster, während der echte
Lüster gelbgoldig schimmert. Farbe und Material des Tones boten
zu Zweifeln keinen Anlaß. Die Schrift in den umlaufenden Borten
war nach Dr. Mittwochs Urteil befangen und zitterig geschrieben,
als wäre sie nach einem Original kopiert; sie ergab persische Verse, _
wie sie auf dergleichen Fliesen häufig vorkommen. Die Zeichnung