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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.35230#0001
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B Kunstbibliothek
staatliche Museen
zu Berlin

Mitteilungen des Museen-Verbandes

Als Manuskript für die Mitglieder
gedruckt und ausgegeben am 22. März 1913.

Zu beachten ist, daß diese Mitteilungen durchaus vertraulich und

nur für die Mitglieder bestimmt sind. Einem Beschlusse der Kopen-

hagener Versammlung gemäß erwartet der Verband von seinen

Mitgliedern rechtzeitige Vorsorge, um zu verhindern, daß die Druck-

sachen des Verbandes mit hinterlassenen Bibliotheken in unberufene
Hände oder gar in den Handel gelangen.

376. Gefälschte antike Marmorwerke. Zu dem von
Herrn De Mot unter Nr. 348, Absatz 7, nach meiner Mitteilung
erwähnten Relief möchte ich noch folgendes bemerken: Das Relief
war eine Kopie der Pamphile vom Dipylon, Conze, Grabreliefs
Taf. 40. Weil das Stück in Eleusis gefunden sein sollte, hatte
die Figur in die linke Hand einen Ährenbüschel bekommen. Die
Oberfläche war unangenehm glatt und mit einer braungelben Beize
getränkt, die falsche griechische Marmorarbeiten oft zeigen. Das
Relief wurde mir, nachdem wir schon wochenlang vorher neugierig
gemacht worden waren, im September 1900 beim Schein einer
kleinen Laterne im Stalle des Demarchen von Menidi, des Schwagers
des Demarchen von Eleusis, gezeigt. Den Vermittler dabei hatte
ein gewisser Janitschek, Direktor der Dynamitfabrik in Kukuwaones,
gespielt. Er war wiederum durch seinen Freund, Herrn Ernst,
den damaligen Sekretär des deutschen Generalkonsulats in Athen,
mit uns in Verbindung getreten. (Herr Ernst hat merkwürdiger-
weise öfter Leute mit Fälschungen an das deutsche archäologische
Institut gewiesen.) — Kurz vor dem Besuch in Menidi war ich
in der attischen Mesogeia, nicht weit von Spata, auf der Land-
straße von Bauern angehalten worden. Sie führten mich in eine
Wegschänke, ‚wo mir in einer Kammer ein großes, verhältnismäßig
recht geschickt gearbeitetes Relief, wohl aus derselben Fabrik,
angeboten wurde. Es stellte Dionysos dar, mit dem Panther in
einer-Weinlaube gelagert.

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