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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.35234#0018
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sachen nicht nötig hatte. Er hat sich deshalb mit der ihm ge-
läufigen Technik der Steineinlagen in Goldzellen auf kaltem
Weg beholfen, und er hat überall da, wo die beiden echten Adler-
fibeln eine Emailfüllung aufweisen, zurechtgeschnittene Stücke von
künstlich verwittertem Lapis lazuli und Perlmutter in die gol-
denen Zellen eingelegt. Er hat also infolge seiner einseitigen Aus-
bildung als merowingischer Spezialist eine frühmittelalterliche
Technik des 7. oder 8. Jahrhunderts, die Verroterie oder das Zellen-
mosaik, mit einer Form des 11. Jahrhunderts vereinigt. Damit ist
die Unechtheit der Morganfibel ohne weiteres erwiesen; es fehlt
ihr aber auch sonst nicht an Merkmalen der Fälschung:

1. ist sie aus Blaßgold gearbeitet, das wohl an fränkischen Fibeln
usw.. vorkommt, im 11. Jahrhundert aber nicht mehr gebräuch-
lich war;
ist das Filigran kein wirkliches. Filigran, d. h. die Goldfäden
sind nicht — wie an den echten Adlerfibeln und sonst im hohen

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