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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.35235#0001
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Mitteilungen des Museen-Verbandes

Als Manuskript für die Mitglieder
gedruckt und ausgegeben am 5. September 1917.

Zu beachten ist, daß diese Mitteilungen durchaus vertraulich und

nur für Mitglieder bestimmt sind. Einem Beschlusse der Kopen-

hagener Versammlung gemäß erwartet der Vorstand von seinen

Mitgliedern rechtzeitige Vorsorge, um zu verhindern, daß die Druck-

sachen des Verbandes mit hinterlassenen Bibliotheken in unberufene
Hände oder gar in den Handel gelangen.



449. Holitscher Fayencen. Die außerordentliche Preis-
steigerung der Holitscher Fayencen, insbesondere der zahlreichen
Tafelaufsätze in Vogelgestalt, die sich schon auf der Versteigerung
der Sammlung Lanna bemerkbar machte, führt neuerdings auch
Nachbildungen auf den Markt. Zwei mir von Herrn Professor
Brinckmann vorgelegte Arbeiten in Art der Holitscher, ein Hühner-
paar als Deckelgefäße, das als Holitscher Arbeit angeboten wurde,
ist zwar keine Fälschung, aber auch keine Holitscher Arbeit des
18. Jahrhunderts. Nach den Scherben, der Glasur und Bemalung
handelt es sich offenbar um eine gar nicht ungeschickte Arbeit
des 19. Jahrhunderts, wenn sie sich auch an Schönheit nicht mit den
bekannten Tafelaufsätzen des Fürsten Liechtenstein messen kann.
Da bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts in Mähren, wo
ja die Keramik seit dem 17. Jahrhundert eine große Rolle gespielt
hat, die Fayence handwerklich betrieben wurde, dürfte es sich
hier wie in anderen Fällen, schon. mit Rücksicht auf die Nähe
des nächst der ungarischen Grenze gelegenen Holitsch, um eine
mährische Nachahmung — nicht bewußte Fälschung — von
Holitscher Vorbildern handeln. So entstand auch nach dem Muster
der bekannten schön glasierten Kacheln mit dem Wappen des
Olmützer Erzbischofs Grafen Carl Liechtenstein-Castelkorn eine
Reihe mindergelungener Nachbildungen, und zwar in Wischau,
einem bekannten mährischen Töpferort; vermutlich von dem. bis
 
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