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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.35236#0001
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Mitteilungen des Museen-Verbandes

Als Manuskript für die Mitglieder
gedruckt und ausgegeben am 9. Februar 1918.

Zu beachten ist, daß diese Mitteilungen durchaus vertraulich und

nur für Mitglieder bestimmt sind. Einem Beschlusse der Kopen-

hagener Versammlung gemäß erwartet der Vorstand von seinen

Mitgliedern rechtzeitige Vorsorge, um zu verhindern, daß die Druck-

sachen des Verbandes mit hinterlassenen Bibliotheken in unberufene
Hände oder gar in den Handel gelangen.

463. Bericht über Fälschungen im Kunsthandel seit
1913. (Vortrag bei der Stuttgarter Tagung am 17. September 1917;
vgl. Stuttgarter Prot.:S: 11 Nr. 1.)

1. Eine aus Brüssel 1917 angebotene Nachbildung
des großen Tabernakels aus Kupferschmelzarbeiten von
Limoges im Domschatz von Chartres. Im Mai 1917 wurde
einem westdeutschen Kunstsammler ein zweiflügeliges Tabernakel
oder Triptychon von 83 cm Höhe, innen und außen mit Kupfer-
schmelzplatten von Limoges im Stil des 13. Jahrhunderts bekleidet,
von Brüssel aus für ungefähr M 400 000 angeboten. Den zwei
dem Angebot beigefügten Photographien, die ich dem Archiv des
Verbandes überweise (Nr 898), war zu entnehmen, daß es sich um
eine ziemlich genaue Wiederholung des gleichgroßen Triptychons
im Dom von Chartres handelte, das von Charles de Linas, Rupin,
und zuletzt von Migeon in dem Tafelwerk über die retrospektive
Ausstellung in Paris 1900 als ein Hauptwerk der romanischen
Schmelzkunst von Limoges veröffentlicht worden ist. Da in der
Fachliteratur von einer alten Wiederholung des Triptychons von
Chartres nichts bekannt ist, mußte ich eine Fälschung vermuten
und zunächst vor einem Ankauf warnen. Immerhin war die Mög-
lichkeit, daß ein zweites echtes Exemplar existierte, nicht aus-
geschlossen, weil die Schmelzarbeiter von Limoges im 13. Jahr-
hundert die gangbaren Modelle ihrer kleineren Kirchengeräte,

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