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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.35236#0002
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B Kunstbibliothek
Staatliche Museen

zu Berlin





Reliquienschreine, Ziborien,
Bischofstabkrümmen u. dgl.
öfter wiederholt _ haben.
Auch ist das Triptychon von
Chartres als Gerät kein Uni-
kum; ein Tabernakel aus
Limousiner Grubenschmelz
von genau derselben Form
und Größe war 1896 im Dep.
Cognac bei Cherves mit an-
deren Limogesarbeiten des
13..Jahrhunderts ausgegra-
ben und von Barbier de
Montault unter dem Titel
„Le Tresor liturgique de
Cheryes“ veröffentlicht wor-
Nachbildung des Tabernakels im Domschatz den. Dieses in Privatbesitz
von Chartres. Vgl. Mitt. 463, 1. verbliebene Tabernakel
stammt augenscheinlich aus
derselben Werkstatt wie dasjenige in Chartres, ist aber in den figür-
lichen Darstellungen ganz verschieden. Dagegen ist das neue Angebot
aus Brüssel im wesentlichen eine Dublette des Triptychons von
Chartres. Nur das Ornament, das den Grund um die figürlichen
Reliefdarstellungen füllt, ist etwas verändert; die Figuren selbst
sind eine genaue Wiederholung. Eine Abweichung vom Original
in Chartres zeigt sich nur insofern, als einige Figuren, die in Chartres
eine spätere ergänzende Zutat sind, in dem Brüsseler Exemplar
durch stilgerechte Figuren ersetzt sind. Das letztere erweckt also
den Eindruck, von den beiden Exemplaren das selbständige und
besser erhaltene zu sein.

In Berlin wurde dem Kunstgewerbemuseum das in Brüsseler
Privatbesitz befindliche Tabernakel bald darauf zweimal angeboten;
zuerst durch einen Polizeibeamten als Gelegenheitskommissionär,
dann durch einen bekannten Maler E. O., diesmal zum Preis von
600000 M. Dazu die Versicherung, daß für die Echtheit jede
Garantie übernommen würde, daß ein geringeres Exemplar sich in
Chartres befinde und daß das Stück in Brüssel besichtigt werden
könne. Der Vorschlag einer Ansichtsendung nach Deutschland
wurde nicht angenommen. Dem Angebot waren einige Dokumente
 
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