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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.35236#0006
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B Kunstbibliothek
Staatliche Museen

zu Berlin











Altartafel, vermutlich balkan-slawische Arbeit des 16. oder 17. Jahrhunderts.
Vgl. Mitt. 463, 3.

triebenen Antiquar vorgelegt mit der Angabe, daß sie aus der
Gegend von Metz herstammt und vermutlich vorromanisch ist.
Diese Entstehungszeit ist jedoch unmöglich, da trotz des im all-
gemeinen frühmittelalterlichen Stils aus mehreren ornamentalen
Einzelheiten des Randes und auch aus den Köpfen zu entnehmen
ist, daß das Stück erst nach der Renaissance, im 16. oder 17. Jahr-
hundert, ‚entstanden sein kann. Kine neue Fälschung ist die Tatel
augenscheinlich nicht; wenn sie wirklich aus Kirchenbesitz bei Metz
stammt, so müßte man annehmen, daß ein altes vorromanisches
Original später, im 17. Jahrhundert, nachgebildet worden ist. Wahr-
scheinlicher ist jedoch, obwohl die Tafel schon vor dem Krieg in
Paris war, daß es sich um eine südslawische Arbeit aus dem Kunst-
bereich der orthodoxen Kirche handelt, von der Balkanhalbinsel.
wo altbyzantinische Überlieferungen in der kirchlichen Kunst noch
festgehalten werden. Die Tafel ist trotzdem als frühmittelalterlich
verkauft worden und befindet sich jetzt in einer Privatsammlung
in Köln.

4. Bronzenachbildung des Weihwasserbeckens von
Giov. Pisano in Pistoja. Die in der I. Folge unserer Lichtdruck-
tafeln abgebildete Bronzenachbildung des Weihwasserbeckens von
Giovanni Pisano in Pistoja (Archiv Nr. 191), über die J.v. Schlosser
in den Mitteilungen (Nr. 152, 157) berichtet hat, kam 1916 durch
einen Berliner Händler aus Brüssel nach Berlin und wurde zunächst
einem Berliner Sammler zu hohem Preis als alt und echt — natürlich
 
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