B Kunstbibliothek
staatliche Museen
zu Berlin
Gefälschtes Buchsrelief mit Signatur aus M und K (links) und dessen echtes Vorbild
im Bayr. Nationalmuseum (rechts). Vgl. Mitt. 4653, 3.
2. Ein prächtiges großes Steinmodell des Augsburger „Arz-
ney Doktor“ Johann Kleinmüller, daß wohl seiner Größe wegen
von dem früheren Besitzer als eine Arbeit von Johann Wilhelm
Sommer (Frankfurt) angesehen wurde, ist auf Grund eines alten
Bleies der Münchner Münzsammlung, mit dem es in den Maßen
und bis auf kleine Retouchen und Zufälligkeiten des Schnittes
genau übereinstimmt, ebenfalls für ein altes Original anzusprechen.
Dasselbe ist der Fall bei einem schriftlosen Buchsmodell, einen
schnurrbärtigen jungen Mann in etwas befremdlicher antikischer
Auffassung darstellend. Wie die entsprechende Medaille, eine
signierte Arbeit von Hagenauer, ebenfalls in Blei in München,
erweist, stellt das Modell den Augsburger Illuministen Narziß
Renner dar und ist ein unbezweifelbares Original von Hagenauers Hand.
3. Dieselbe Frankfurter Provenienz haben einige wirkliche
Fälschungen dieser Art. Kin brettsteinartiges Porträtmedaillon
der Margareta von Frundsberg, Buchs von kastanienbrauner Farbe,
ist mit ungeschickter Veränderung der Silhouette nach der bekannten
Medaille von Hagenauer geschnitten. Ein männliches Porträt mit
Hut und Radmantel, im Felde vertieft die Jahreszahl M. D. NXVII,
Buchs, besticht auf den ersten Blick durch eine gewisse Exaktheit
des Schnittes, ist aber kostümlich nicht einwandfrei. Die auf-
fallend gut gearbeiteten Schlitzärmel sind eklektisch nach einem
staatliche Museen
zu Berlin
Gefälschtes Buchsrelief mit Signatur aus M und K (links) und dessen echtes Vorbild
im Bayr. Nationalmuseum (rechts). Vgl. Mitt. 4653, 3.
2. Ein prächtiges großes Steinmodell des Augsburger „Arz-
ney Doktor“ Johann Kleinmüller, daß wohl seiner Größe wegen
von dem früheren Besitzer als eine Arbeit von Johann Wilhelm
Sommer (Frankfurt) angesehen wurde, ist auf Grund eines alten
Bleies der Münchner Münzsammlung, mit dem es in den Maßen
und bis auf kleine Retouchen und Zufälligkeiten des Schnittes
genau übereinstimmt, ebenfalls für ein altes Original anzusprechen.
Dasselbe ist der Fall bei einem schriftlosen Buchsmodell, einen
schnurrbärtigen jungen Mann in etwas befremdlicher antikischer
Auffassung darstellend. Wie die entsprechende Medaille, eine
signierte Arbeit von Hagenauer, ebenfalls in Blei in München,
erweist, stellt das Modell den Augsburger Illuministen Narziß
Renner dar und ist ein unbezweifelbares Original von Hagenauers Hand.
3. Dieselbe Frankfurter Provenienz haben einige wirkliche
Fälschungen dieser Art. Kin brettsteinartiges Porträtmedaillon
der Margareta von Frundsberg, Buchs von kastanienbrauner Farbe,
ist mit ungeschickter Veränderung der Silhouette nach der bekannten
Medaille von Hagenauer geschnitten. Ein männliches Porträt mit
Hut und Radmantel, im Felde vertieft die Jahreszahl M. D. NXVII,
Buchs, besticht auf den ersten Blick durch eine gewisse Exaktheit
des Schnittes, ist aber kostümlich nicht einwandfrei. Die auf-
fallend gut gearbeiteten Schlitzärmel sind eklektisch nach einem