Museen
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: Eigentum des Museen -Verbandes
Mitteilungen des Museen-Verbandes
Als Manuskript für die Mitglieder
gedruckt und ausgegeben am 12. August 1925.
Zu beachten ist, daß diese Mitteilungen durchaus vertraulich und
nur für Mitglieder bestimmt sind. Einem Beschlusse der Kopen-
hagener Versammlung gemäß, erwartet der Vorstand von seinen
Mitgliedern rechtzeitige Vorsorge, um zu verhindern, daß die Druck-
sachen des Verbandes mit hinterlassenen Bibliotheken in unberufene
Hände oder gar in den Handel gelangen. .
515. Fälschungen von Quattrocento-Majoliken.
(Hierzu drei Lichtdrucktafeln.) Archiv 953 bis 955.
Von einer großen Frankfurter Antiquitätenhandlung wurden
vor kurzem der Firma Max Heilbronner in Berlin zwei große
schlanke Albarellen etwa von der Art der Abbildungen 30 und 32
auf der anliegenden Tafel 3 angeboten, die aber als bedenklich
abgelehnt werden mußten. Stilistische Mängel in der Zeichnung
der Profilköpfe und der ornamentalen Malerei ließen in der Tat
keinen Zweifel, daß es sich um neue Fälschungen von Quattrocento-
majoliken jener Gattung handelt, die in den letzten Jahren vor
dem Kriege in beträchtlicher Zahl in den Kunsthandel kamen und
im Museenyerband damals mehrfach besprochen worden sind. Diese
zwei Albarellen waren aber als Fälschungen m. E. wesentlich
verbessert insofern, als im Technischen und Stofflichen der Schein
der Echtheit ganz erheblich gesteigert ist. Insbesondere war die
Glasur von einem Craquele€ mit gelblichen Haarrissen durchzogen,
das sehr altertümlich aussah, und die unglasierte Bodenseite der
Albarellen war so erfolgreich alt gemacht, daß man aus technischen
Kriterien die Unechtheit nicht mehr erkennen kann. Da einerseits
die Schätzung der Majoliken im Kunstmarkt wieder zunimmt — auf
der Auktion Salomon in Newyork wurden im vorigen Monat nach
einem Bericht der Beaux Arts für 3 Vasen von Orazio Fontana
101000 Dollar bezahlt und in London wurden vor einem halben
Jahre für ein kleines Majolikaplättchen von Nicola da Urbino, von