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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.35240#0011
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B Kunstbibliothek
Staatliche Museen

zu Berlin SE 11 ——-











Zu Mitt. 536. Abb. 5: Vermutlich falscher Teppich mit zwei Liebespaaren,
ausgestellt im Kunstmuseum zu San Francisco 1922.

Hände, die unsichere Art des Stehens, namentlich bei dem Hinterfuß
der rechten Figur. Aber auch die unleserlichen, jeden Stil-
charakters entbehrenden Buchstaben auf den Spruchbändern des
linken Paares widersprechen dem, was uns an echten Schriftbändern
oberdeutscher Teppiche der Art vertraut ist. Endlich ist auch das
Rankenwerk im Grunde eine unverständliche Mischung aus stilisierten
spätgotischen Distelzweigen und kleeblattförmigen Pflanzen, die
daraus hervorwachsen. Das Stück macht schon in der Abbildung
den Eindruck einer einheitlichen Schöpfung, so daß ich nicht eine
der alten aus Fragmenten vervollständigten Arbeiten erkennen
kann, die seit einigen Jahren besonders in München fabriziert
werden, und auf die seiner. Zeit Herr von Falke bei Veröffent-
lichung des Baseler Teppichs mit dem Rätsel Salomos hingewiesen
hat. (Übrigens besitzt diese eigentlich als Fälschung anzusehende
kleine Tapisserie jetzt Herr von Nemes in München.) Bemerkens-
werterweise spricht die Bearbeiterin des Kataloges von San
Francisco in ihrer Beschreibung die Vermutung aus, daß die Figuren
des Liebesteppichs nach Holzschnitten kopiert worden sind. Sie
sagt: „The piece was probably woven in Basle, and is undoubtedly
adapted from a woodblock illustration in one of Leonhard Ysenmuth’s
publications. "The width and richness of the border indicate, that
 
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