B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
zu Berlin = 3
— De —
tigen Rostes aufweist, als eine Arbeit aus neuerer Zeit erklärt
werden. Der Preis (S000 Mark) wäre ja auch für einen echten
Harnisch von dieser Vollständigkeit zu niedrig. Hacnel.
Dresden, 28. Oktober 1925.
Zu Mitt. 553.
554. Gefälschte Ochsenzunge. Vgl. Archiv Nr. 1050.
Frau verw. Weicholdt, Dresden, Krenkelstraße 18, mit deren
im Jahre 1925 verstorbenen Mann ich mehrfach geschäftlich ver-
handelt habe, bot dem Historischen Museum eine Ochsenzunge an.
Es ist ein besonders großes und schweres Stück von dem be-
kannten venetianischen Typus aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts:
Gesamtlänge 63 cm, Länge der Klinge 47 cm, Breite der Klinge
oben 11,2 cm, Breite der Parierstange 20,5 cm. Der eiserne Griff
ist vergoldet, die Einlagen Messing. Während die Klinge für alt
gelten muß,. entspricht der Griff, der besonders materiell einen
guten Eindruck macht, nicht den bekannten Originalen. Unge-
wöhnlich ist der geringe Grad der Absenkung der Stangen, die Aus-
prägung zweier schmaler Randleisten am Knauf, vor allem aber der,
für den Stil der Frührenaissance, unmögliche Duktus‘ der lockeren
Staatliche Museen
zu Berlin = 3
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tigen Rostes aufweist, als eine Arbeit aus neuerer Zeit erklärt
werden. Der Preis (S000 Mark) wäre ja auch für einen echten
Harnisch von dieser Vollständigkeit zu niedrig. Hacnel.
Dresden, 28. Oktober 1925.
Zu Mitt. 553.
554. Gefälschte Ochsenzunge. Vgl. Archiv Nr. 1050.
Frau verw. Weicholdt, Dresden, Krenkelstraße 18, mit deren
im Jahre 1925 verstorbenen Mann ich mehrfach geschäftlich ver-
handelt habe, bot dem Historischen Museum eine Ochsenzunge an.
Es ist ein besonders großes und schweres Stück von dem be-
kannten venetianischen Typus aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts:
Gesamtlänge 63 cm, Länge der Klinge 47 cm, Breite der Klinge
oben 11,2 cm, Breite der Parierstange 20,5 cm. Der eiserne Griff
ist vergoldet, die Einlagen Messing. Während die Klinge für alt
gelten muß,. entspricht der Griff, der besonders materiell einen
guten Eindruck macht, nicht den bekannten Originalen. Unge-
wöhnlich ist der geringe Grad der Absenkung der Stangen, die Aus-
prägung zweier schmaler Randleisten am Knauf, vor allem aber der,
für den Stil der Frührenaissance, unmögliche Duktus‘ der lockeren