eine silbervergoldete Medaille an. Die Vorderseite zeigt das Bild
Tillys, die Rückseite trägt die Inschrift: TILLY/Der Kirch Ein/
Schutz und Schild/ INGOLSTADT/ 1632. Gegen die Echtheit des
Stückes schienen mir zu sprechen der reichlich romantisch be-
handelte Kopf des Tilly mit dem theatermäßigen Hut und der
Bart, der mehr Backen- als Spitzbart ist; ferner die Schrift, teils
Antiqua teils Fraktur, und endlich die runden Formen der 3 und
2 in der Datierung.
Archiv Nr. 1299 zu Mitt. 649
Die Medaille wurde dem Berliner Münzkabinett zur Begut-
achtung vorgelegt, dort für echt und sehr selten erklärt und sogar
einer Abformung für würdig befunden.
Der Münzhändler Dr. Gettens, Halle, der das Stück später
in Hamburg sah, erklärte es sofort für eine moderne Münchener
Fälschung, deren Hersteller uns dann Dr. Bernhart von der Staat-
lichen Münzsammlung, München, namhaft machen konnte: es ist der
Münchener Goldschmied Emil Blachian. Derselbe Mann hat auch eine
ganz ähnliche Gustav Adolf-Medaille gefertigt, von der aber weder
ein Abguß noch eine Abbildung zu erlangen war. K. Hüseler.