sm
B Kunstbibliothek
staatliche Museen
zu Berlin
Auf der den Mittelbuckel umgebenden glatten Ringzone drei
Marken: H unter Krone, heraldische Lilie und ein von einer Krone
überhöhter gespaltener Wappenschild, der im linken Feld drei
Kronen übereinander zeigt. Randdurchmesser 46 cm. Gewicht
ca. 2250 gr. Hüseler.
666. Eine falsche Holzplastik. (Archiv Nr. 1311 a—f£.)
Im März 1931 wurde mir von einem Herrn Dr. Plambeck,
Plön, Schleswig-Holstein, Bergstraße 3, eine Holzfigur eines Königs
(Eichenholz, 59 cm hoch) angeboten.
Schon beim Anblick der Photo-
graphie hatte ich gewisse Zweifel, die
Figur erschien mir aber doch inter-
essant, und ich ließ sie mir zur Ansicht
kommen. Beim Anblick des Originals
verstärkten sich diese Zweifel nun be-
deutend. Daß die Standplatte neu hin-
zugefügt worden war, und zwar aus
einem Stück alten oder altgemachten
KEichenholz, war ohne weiteres zu sehen.
Aber auch die Figur selbst machte bei
genauerer Betrachtung einen immer pein-
licheren Eindruck, der auch an den bei-
gelegten photographischen Aufnahmen in
Erscheinung tritt. Auf den schlank ge-
bauten, stark geschwungenen gotischen
Körper ist ein Kopf von ungewöhnlich
derben und breiten Formen gesetzt.
Während die Formengebung des Kör-
pers und die Gewandung etwa auf
die vierziger oder fünfziger Jahre des
15. Jahrhunderts hinweisen, passen die
Formen des Kopfes und die Faltenzüge
des Mantels nicht in diese Zeit. An der
Gewandung sind in vielen Fällen Einzel- Archiv Nr. 1311a zu Mitt. 666
heiten, wie Knöpfe und Verschnürungen,
mit minuziöser Treue dargestellt, während z. B. der Schluß des
Mantels vor der Brust höchst oberflächlich behandelt ist. Ganz
unmöglich erscheint der breite, wie eine Girlande um die Hüften
hängende Gürtel.
B Kunstbibliothek
staatliche Museen
zu Berlin
Auf der den Mittelbuckel umgebenden glatten Ringzone drei
Marken: H unter Krone, heraldische Lilie und ein von einer Krone
überhöhter gespaltener Wappenschild, der im linken Feld drei
Kronen übereinander zeigt. Randdurchmesser 46 cm. Gewicht
ca. 2250 gr. Hüseler.
666. Eine falsche Holzplastik. (Archiv Nr. 1311 a—f£.)
Im März 1931 wurde mir von einem Herrn Dr. Plambeck,
Plön, Schleswig-Holstein, Bergstraße 3, eine Holzfigur eines Königs
(Eichenholz, 59 cm hoch) angeboten.
Schon beim Anblick der Photo-
graphie hatte ich gewisse Zweifel, die
Figur erschien mir aber doch inter-
essant, und ich ließ sie mir zur Ansicht
kommen. Beim Anblick des Originals
verstärkten sich diese Zweifel nun be-
deutend. Daß die Standplatte neu hin-
zugefügt worden war, und zwar aus
einem Stück alten oder altgemachten
KEichenholz, war ohne weiteres zu sehen.
Aber auch die Figur selbst machte bei
genauerer Betrachtung einen immer pein-
licheren Eindruck, der auch an den bei-
gelegten photographischen Aufnahmen in
Erscheinung tritt. Auf den schlank ge-
bauten, stark geschwungenen gotischen
Körper ist ein Kopf von ungewöhnlich
derben und breiten Formen gesetzt.
Während die Formengebung des Kör-
pers und die Gewandung etwa auf
die vierziger oder fünfziger Jahre des
15. Jahrhunderts hinweisen, passen die
Formen des Kopfes und die Faltenzüge
des Mantels nicht in diese Zeit. An der
Gewandung sind in vielen Fällen Einzel- Archiv Nr. 1311a zu Mitt. 666
heiten, wie Knöpfe und Verschnürungen,
mit minuziöser Treue dargestellt, während z. B. der Schluß des
Mantels vor der Brust höchst oberflächlich behandelt ist. Ganz
unmöglich erscheint der breite, wie eine Girlande um die Hüften
hängende Gürtel.