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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.35246#0001
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SM
B Kunstbibliothek
liche Museen

zu Berlin

Eigentum des Museen -Verbandes



Mitteilungen des Museen-Verbandes

Als Manuskript für die Mitglieder
gedruckt und ausgegeben im Januar 1932.

Zu beachten ist, daß diese Mitteilungen durchaus vertraulich und

nur für Mitglieder bestimmt sind. Kinem Beschlusse der Kopen-

hagener Versammlung 1902 (Prot. S. 9) gemäß, erwartet der Vorstand

von seinen Mitgliedern rechtzeitige Vorsorge, um zu verhindern,

daß die Drucksachen des Verbandes mit hinterlassenen Bibliotheken
in unberufene Hände oder gar in den Handel gelangen.

686. Falsche Skulpturen und Plastiken der italie-
nischen Renaissance.

1. Marmortabernakel mit der Beweinung Christi,
71:47 cm. KEinst im Besitze vön Cav. Orvieto- Florenz, derzeit
Paris, Privatbesitz. (Archiv Nr. 1314.)

Vor einigen Jahren sam ich dieses Relief in einer Pariser
Privatsammlung. Gutachten namhafter Gelehrten lagen vor und
nannten Donatello als dessen Meister. Der Eindruck, den ich auf
den ersten Blick gewann, daß es sich um eine (nicht einmal gute)
Fälschung handle, bestätigt sich jetzt, da ich auf Umwegen zu
einer Photographie des Stückes Komme. Offenkundig ist die Ge-
stalt Christi der des Bronzechristus vom Relief an der Vorderseite
des Santo-Altars in Padua nachgebildet. Aus dem (Kuvre Dona-
tellos Vorbilder für die Gestalten Mariä und Johannes- zu finden,
hält nicht schwer (vgl. mit der kleinen Pieta in S. Gaetano zu
Padua). Doch könnten derartige Entlehnungen das Stück auch
der „Donatello-Werkstatt“ zuweisen. Was iür eine Fälschung
spricht, ist. die plumpe Anwendung der Vorbilder, die Anwendung
„wider den Geist“. Man betrachte etwa den rechten Arm Mariä,
der, an sieh übeilang, in einer Hand endigt, die fast so groß
ist wie der Kopf der Figur. Der- Saum des Ärmels ist dabei
 
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