Eigentum des Museen -Verbandes
Mitteilungen des Museen-Verbandes
Als Manuskript für die Mitglieder
gedruckt und ausgegeben im März 1933.
Zu beachten ist, daß diese Mitteilungen durchaus vertraulich und
nur für Mitglieder bestimmt sind. KEinem Beschlusse der Kopen-
hagener Versammlung 1902 (Prot. S. 9) gemäß, erwartet der Vorstand
von seinen Mitgliedern rechtzeitige Vorsorge, um zu verhindern,
daß die Drucksachen des Verbandes mit hinterlassenen Bibliotheken
in unberufene Hände oder gar in den Handel gelangen.
691. Elfenbein-Fälschungen. (Mitteilung auf der Salz-
burger Tagung 1932; vgl. Prot. S. 6 Nr. III und Archiv Nr. 1373
bis 1377.)
Charles Abel, Essai sur d’anciens ivoires sculptes de la
Cathedrale de Metz, Memoires de la Societe d’Archeologie et
d’Histoire de la Moselle, Vol. X, 1868, p. 207, schreibt auf S. 258:
„Die Elfenbeinbearbeitung war sehr beliebt in Metz, wir haben
den Beweis dafür in einem Kasten, der ehemals im Schatz der
königl. Abtei St. Arnould mit dem Kamm und dem Schachspiel der
Königin Hildegard aufbewahrt wurde. Dieser Kasten war recht-
winklig. Auf der einen Seite sah man Jesus Christus, der in einer
ovalen Aureole von vier Engeln getragen wurde und sein Evan-
gelium St. Peter übergab in Gegenwart der Apostel und Evange-
listen. Die andere Seite stellte St. Peter dar, wie er die Hände
auf zwei neue Jünger legt. Auf jeder der beiden anderen Seiten
war ein Seraph mit sechs Flügeln geschnitzt. AKEntlang diesen
Reliefs herrschte eine Bordüre von Blattwerk, die antiken Marmor-
werken nachgeahmt war. Von diesem Kasten der Abtei St. Arnould
bleibt uns nichts als die Beschreibung, während man in der
Benediktinerabtei von Rethel einen Kasten bewahrt hat, der die-
selben Szenen mit einigen Varianten darstellt und der uns aus dem
13. Jahrhundert zu datieren scheint.“ (Übersetzung aus dem Fran-
zösischen.)