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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.35247#0006
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B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
zu Berlin

statt des Schwebens, die moderne Schlange, das Fehlen der Mond-
sichel bei dem Lunakopf, das Fehlen des A bei der Kreuzinschiift,
das Wegmeißeln der Kreuzfläche hinter dem Korpus, um Alter vor-
zutäuschen, verraten den Fälscher. Dieselbe Komposition (Abb. 5
rechts) ist dann noch einmal genau wiederholt auf einem Relief
im Sigmaringer Museum (wo jetzt?), und zwar in oben abgerun-
deter Form wie eine Pax, wie es sonst bei alten Elfenbeinreliefs
nie vorkommt. Damit verbindet sich eine grobe Ausführung und
ein verdächtiges Cracquele.

Eine weitere Gruppe von Fälschungen, deren Beziehungen



Abb. 5 zu Mitt. 691

zu Metz. nicht nachweisbar sind, die aber auch mit Karolingischen
Reliefs in Verbindung stehen, benutzt die bekannte altchristliche
Darstellung der Frauen am Grabe im Münchener Nationalmuseum.
Ein echtes Relief dieser Art befindet sich in Liverpool (Abb. 6
links) (Goldschmidt I, Nr. 139) und zeigt über der Auferstehungs-
gruppe die Kreuzigung. Kine genaue Kopie danach besaß 1888
Prälat Schneider in Mainz. Neuerdings tauchte sie im amerika-
nischen Kunsthandel auf (Abb. 6 rechts). Sie ist sehr gut gemacht,
doch die durchgeführte Unklarheit der Köpfe scheint auf Absicht
zu beruhen und nicht auf Abnutzung. Unwahrscheinlich ist das
Sichtbarwerden des Stabes des Stephaton. links neben dem Kreuz,
die gotischen Füße des Longinus u.a.m. Kine sehr schlechte
 
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