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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.35247#0012
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B Kunstbibliothek
staatliche Museen
zu Berlin

— 9 —

war sehr klein. Zunächst blieb nichts übrig, als die Brocken zu
studieren und aus den unverständlichen Formfetzen allmählich die
ganzen Relieffiguren bzw. die Ornamente herauszubekommen, die
durch die Ziegelfugen geschnitten sind und wieder zusammengefügt
sein wollten. So entstand der Löwe, das Rosettenband. Die Löwen-
fragmente lagen in der Hauptsache auf der Prozessionsstraßen-Ruine
und rechts und links davon weit zerstreut und vermengt. Die Ruine
war ja ein durch die Jahrhunderte viel durchwühlter Ziegelsteinbruch.

Am Ischtar-Tor kamen dann endlich die lang begehrten zu-
sammenhängenden emaillierten.. Wandstücke hinzu (Abb. 1) und



Abb. 1 zu Mitt. 694

weiter zwei andere Tierreliefs, jedes in links- und rechtsläufiger
Ausgabe, aber wieder erst nur nach den dort gefundenen Brocken:
der Stier und der Drache (Abb. 2). Nachträglich bestätigt wurden
sie uns durch die Rohreliefs, die an den durch Niveauerhöhung
verdeckten Fundamentwänden des "Tores standen. Die schier
unendliche Wiederholung der Reliefs war von vornherein klar:
die Reliefstücke waren aus Formen gedrückt, es lagen also
zwei Löwen-, zwei Stier-, zwei Drachenformen vor. Zu jeder
gehörten 41 bis 45 Formziegel, die es wiederzugewinnen galt. Der
Zusammensetzung standen in Babylon unüberwindliche Schwierig-
keiten im Wege, Sie erfolgte in originalgroßen kolorierten Zeich-
nungen, nach denen die wirkliche Zusammensetzung in Berlin erfolgte.
 
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