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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.35247#0015
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bei der wir mit großem Nutzen die Nummern nach Fundorten
zusammenlegten.// Leider geschah dem ersten Teil der Sendung,
der die ausgesucht schönen Stücke enthielt, überdies durch falsche
Behandlung viel Leid. Niemand hatte damals an unseren Museen
die gleiche liebevolle Einstellung gegen das Stück, wie wir sie
draußen für selbstverständlich hielten. Als ich 1912 die ersten
zusammengesetzten Reliefs sah, war ich erschrocken: Sie sahen
schön glatt und vollständig aus, auch hatte man sie schön in recht-
eckige eiserne Rahmen montiert, und alle Welt, auch das Kollegium
der Berufenen, war entzückt. Sah:ıman aber genau hin, so fand
sich manche dicke Ölfarbe an Fehlstellen und was schlimmer war:



Abb. 3 zu Mitt. 694

Die Brocken waren mit der Säge zurechtgeschnitten, um sie dicht
aneinander zu bringen. Ich protestierte und versuchte ein Ver-
fahren durchzusetzen, bei dem jedes Stück belassen wurde wie es
war, keine Ölfarbe, kein Sägeschnitt angewendet werden durfte,
sondern der Eindruck erstrebt werden sollte, als sei nur die Schmelz-
farbe hie und da abgebröckelt (Abb. 4a, b). — Der Vorstoß mißlang,
obwohl Kaiser Wilhelm sekundierte. Es ging.nach dem alten Ver-

fahren weiter bis der Zusammensetzer — ein alter technischer
Inspektor — in Pension ging. Das war ungefähr zu der Zeit, als

ich die Abteilung übernahm und als der Bau des Vorderasiatischen
Museums spruchreif wurde.

Das sollte nun alles recht hurtig gehen. Es war Ende 1928,
und 1930 wollten wir die Säle öffnen. Was in den 25 Jahren
 
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