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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.35247#0025
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Mm
B Kunstbibliothek

staatlich
zu Berlin

je Museen

= 95 —

Berlin, eine Madonna mit dem Kinde, ausführte. Dieses Relief ist
bei Schubring, Donatello (Klassiker der Kunst, Bd. XI 1907, S. 171)
unter den dubiosen Werken abgebildet. Man vergleiche u. a. auch
die Bildung der Hände.

3. Maria mit dem Kinde, dem heiligen Gioyannino
und Engeln in einem Garten. Tondo aus Terrakotta. Vor-
übergehend Dezember 1931 bei Arnold Seligmann, 23, Place Ven-
döme, Paris (Abb. 3).

Dieses an sich interessante Stück wurde mir ohne Bestim-
mung, sichtlich mit Zweifeln. an seiner Echtheit, gezeigt. Es



Abb. 4 und 5: zu Mitt. 695

vereinigt Elemente der Verrocchio-Schule (Madonna und Kind
— namentlich dieses — erinnern an Gemälde des Lorenzo di Credi)
mit typischen Zügen von Werken des späten toskanischen Quattro-
cento. Die Landschaft mit den in einer Reihe stehenden Zypressen
mutet umbrisch an; die beiden kleinen Figuren im Hintergrund,
die vielleicht zwei Wanderer vorstellen sollen, gehen auf Reliefs
des Antonio Rossellino zurück (Neapel, Monteoliveto; Florenz,
Museo Nazionale). Verräterisch ist der größere Engel, der, von
links heraneilend, Blumen auf das liegende Christuskind streut.
Er ist in der Erfindung durchaus präraffaelitisch und sein Erzeuger
könnte bei Burne-Jones in die Schule gegangen sein. Alles in
 
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