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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.35249#0070
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B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
zu Berlin

Eigentum des Museen- Verbandes



Mitteilungen des Museen-Verbandes

Als Manuskript für die Mitglieder
gedruckt und ausgegeben im Juni 1936

Zu beachten ist, daß diese Mitteilungen durchaus vertraulich und nur für die
Mitglieder bestimmt sind. Gemäß den in der Haager Versammlung 1935
angenommenen Satzungen ($ 5b) sind die Mitglieder verpflichtet, die Druck-
sachen des Verbandes sorgfältig und geheim aufzubewahren. Sie verpflichten
sich ferner, im Falle ihres Ausscheidens aus dem Verband die sämtlichen
Drucksachen an den Vorort zurückzugeben, sowie dafür Sorge zu tragen, daß
im Falle ihres Todes die Drucksachen an den Vorort zurückgegeben werden.

745. Gefälschtes christliches Goldglas. Im Juni
1935 sah ich auf der Glasausstellung im Landesmuseum Darm-
stadt einen Goldglasboden des Kunstgewerbemuseums Frank-
furt a. M. mit Darstellung der Erweckung des Lazarus, der sich
auf den ersten Blick als eindeutige Fälschung erwies. Gesprächs-
weise machte ich den Assistenten des Darmstädter Museums
hierauf aufmerksam. Darauf ist es wohl zurückzuführen, daß
Feulner mir im Oktober dieses Stück sowie ein zweites kleineres
mit Darstellung zweier Magier zur genaueren Begutachtung zu-
sandte. In Nachstehendem gebe ich mein Urteil darüber sinngemäß
wieder, zumal Feulner das gefälschte Exemplar an den verkau-
fenden Händler (Walter Karl, Frankfurt a. M.) zurückgab, der
es.aber schon kurze Zeit später einem Kölner Privatsammler anbot.

„Bei dem Boden Nr. 7185 des Kunstgewerbemuseums
Frankfurt mit der Erweckung des Lazarus und der Inschrift
ZESVS CRISTVS handelt es sich zweifellos um eine plumpe
moderne Fälschung. Man kann das leicht nachprüfen. Denn
bei dem kleineren Medaillon mit Darstellung der Magier findet
man keinerlei Trennung zwischen dem eigentlichen Boden und.
der über der Zeichnung aufgetropften Glasmasse. Ganz anders
dagegen bei dem größeren Stück mit Lazarus’ Erweckung. Da
sieht man zunächst einmal, daß es sich um zwei ganz verschiedene
Glasstücke handelt, die verschiedenartige Struktur aufweisen,
wie unter einem starken Vergrößerungsglas gut zu erkennen
 
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