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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.35251#0014
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B Kunstbibliothek

staatliche Museen
zu Berlin

— 14 -

cio; der zweite ist ein Zitat aus einem Trauerspiel von Seneca.
Die Worte „nemo confidat“ dürfen vielleicht etwas ironisch
klingen, weil man in der Tat der Echtheit des Tellers nur teil-
weise trauen kann.

Der Teller hat eine seltsame Geschichte. In England war
er zuerst in der bekannten alten Majolikasammlung von An-
drew Fountaine. Die irüheste Abbildung des Tellers findet man
im Recueil de faiences italiennes von Delange, 1867. Es gibt
davon eine kurze Erwähnung im Maijiolikakatalog von Fort-



Archiv Nr. 1676a (Abb. 1)

num, 1873; erst Fortnum spricht von einer Jahreszahl —
1535 — auf der Rückseite des Tellers. Im Jahre 1884 ist die
Fountainesammlung bei Christie in London versteigert wor-
den. Obwohl der Katalog nichts von einem Datum erwähnt,
steht in einer kleinen Schrift über die Versteigerung, die etwas
später erschien, immer noch 1535. Der Teller wurde von
einem Pariser Händler, Lowengard, gekauft. Später kam er in
die Saltingsammlung, aber mit verändertem Aussehen; die
Jahreszahl 1535 ist in der Zwischenzeit 1525 geworden, und
ist als solche mehrmals publiziert, beispielsweise im Burling-
ton Magazine, 1915, in Ballardinis „Corpus della maiolica
italiana“ und in meinem „Guide to Italian maiolica“. Erst
 
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