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Mitteilungen der Galerie Helbing, München — 3.1914

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Nr. 5 (10. März)
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https://doi.org/10.11588/diglit.47892#0041
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Mitteilungen der Galerie Helbing + München
Nr. 5 To. März ryu III. jahrg.

Nr. sy. R. Carriera.
Auktion Dom 26. März.


Ölgemälde alter Meister
aus dem Nachlaß der Gräfin Quadt-Wykradt-Isny,
aus dem Besitz des Freiherrn Siegfried v. Reuß etc.
Diese fast 5oo Nummern umfassende Kollektion
roird am i(>. März in der Oalerie Helbing zur Ver-
steigerung gelangen1). Es handelt sich hiebei nicht
um eine einheitliche Sammlung, nicht um das mit
Sammeleifer und Verständnis geschaffene Ganze
eines indiDiduellen Geschmackes, sondern um Der-
schiedene Bestände, roelche im Lauf langer Zeiten Don
allerlei Geschmacksrichtungen zusammengefragen
rourden und teils ernstesten Sammelbestrebungen,
teils dekoratiDem Empfinden ihre Zusammensetjung
Derdankten. Aber gerade dadurch ist diesem nun-
mehr zum Verkauf bestimmten Material der Stempel
einer Mannigfaltigkeit aufgedrückt, die Dielen er-
roünscht sein roird, da sie jedem etroas bieten kann.
Nicht nur an Zahl, sondern auch an bemerkens-
roert guten Arbeiten überroiegen die Holländer
und flamen. An frühen Arbeiten sind zu nennen.
Aus der Brügger Schule ein Triptychon und eine

') Katalog in Gr.-4° mit i.b Lichtdrucktafeln, Preis Mk. 4.

Madonna mit Heiligen, beide um f5oo, eine dem
Hieronymus Bosch zugeschriebene phantastische Ver-
suchung, eine Anbetung der Könige um rszo — dem
Met de Bles nicht ganz fernestehend —, eine Kreuz-
abnahme und eine Madonna, beide unter dem un-
bedingten Einfluß Rogiers Dan der Weyden geschaffen.
Aus der bekannten Sammlung A. Hommel, Zürich,
roelche Dor Jahren zur Auflösung gelangte, Derzeichnet
der Dorliegende Auktionskatalog drei bedeutende
Werke, den Pieter de Hoogh, ein typisches Inte-
rieur mit Putjfrau und spielendem Kind, ein gutes
Tierstück Don Willem Romeyn und eine Dorzügliche
Winterlandschaft des Isaak Dan Ostade. Hier sei
bereits eines Adrian Dan Ostade Erroähnung getan,
eines Bauernstückes aus der frühzeit des Meisters.
Rembrandts Schule repräsentieren ganz brillant die
Bildnisse eines alten Mannes und einer alten freu
Don Jan LieDensz. Im Kreis der Rubens-Schüler
glänzt Jordaens mit seinen zroei Satyrn, einer Dir-
tuosen freien Kopie des bekannten Gemäldes Rubens’
in der alten Pinakothek in München. „Der Trinker“
des frans Dan Mieris d. Ä. soll ein Selbstporträt des
Künstlers darstellen. Dies Bild, in der bekannten
sorgfältigen Manier des Meisters durchgearbeitet, ent-
stand im Jahre r^s, Hofstede de Groot hat es als
„echtes und charakteristisches Werk“ des Künstlers
anerkannt und roird es in seinem demnächst erscheinen-


Nr. 87. K. Dujardin.
Auktion oom 26. März.

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