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Verband Deutscher Kriegssammlungen [Editor]
Mitteilungen — Leipzig, 1919

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Mitteilungen Heft 3
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https://doi.org/10.11588/diglit.11371#0140
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Aus der Buchabteilung der
„Weltkriegsbücherei"

In llr. 2 des „Uriegssammlers" murde von hermine C. Schützinger in aller Mrze auch
der Luchabteilung der weltkriegsbücherei gedacht. Mt ihren rund 55 00O Nummern stellt sie schon
^etzt einen besonders roertvollen Teil des Gesamtinstituts dar. während der wriegsjahre und in
verstärktem wlatze seit Mschluß des wafsenstillstandes ist gsrade sie von privater Zeite und vor
allem von amtlichen Stellen immer wieder benutzt und verroertet wordsn. §chwierigkeiten,
wie sis etwa bei dsm schwerer zu bewältigenden „kleinen waterial", den Flugblättern, warten
u. a., aber auch bei den noch ungebundenen Zeitungen u. ä. vorläufig noch fich ergeben, fielen sa
hier fort. vie Bücher konnten, wenn sie alsbald nach Lhrem Tingang verzeichnet und aufgestellt
waren, ohne weiteres eingesehen und in vielen Fällen auch bereits verliehen werden.

vie Zammel- und Drdnungstätigkeit der Buchabteilung hölt sich natürlich im Kahmen der
Krbeiten, wie sie in allen auf wissenschaftlicher Grundlage aufgebauten Bibliotheken mehr oder
minder gleichmäßig wiederkehren. vurch laufende Bearbeitung einer größeren ^ahl von viblio-
graphien aller herren Ländsr, durch sorgfältige Beachtung der Bücheranzeigen und Befprechungen
in iSeitungen, Zeitschriften und Büchern wird das gewaltige Material möglichst vollständig zu
erfassen gesucht, so vollständig, daß auch das wertlose nicht fehlt — auch auf den vorwurf des
Vnstrebens einer „kolossalen Uollektion" hin, wie er in den letzten Vahren aus dem über deutsche
Gründlichkeit spöttelnden feindlichen Vuslande heraus bisweilen erscholl.

Eine Lchwierigkeit erwächst der Luchabteilung — und alle Uriegssammlungen werden in
ähnlicher Lage sein —, die bei den alteingesesfenen Vibliotheken, welche ltriegsliteratur gefammelt
haben, sich nicht einstellt. 5oll eine Kriegssammlung später eine möglichst selbständige Ztätte der
Forschung sein, so wird sie sich nicht auf die Einbringung des typischen Uriegsmaterials beschränken
dürfen. 2ie bedars vor allem auch eines weitschichtigen Kpparats von grundlegenden werken
aller Wissenszweige, von handbüchern, Lexicis, von orientierenden Zchriften etwa übsr Land
und Leute, über Geschichte und wultur, über vecht und wirtschaft aller Länder. wan denke nur,
bts zu welchem Umfange dieses yandwerkszeug der Torschung beispielsweise für das
gerade durch den Urieg zu besonders hoher Sedeutung gelangte Tsbiet des völkerrechts gebracht
werden muß. Tür den Etat einer Uriegssammlung, die wirklich einmal cin zufriedenstellendes
Urbeiten in ihren Uäumcn gewährleisten soll, eine bedeutende Belastung! vie vuchabteilung der
Weltkriegsbücherei stredt auch hier eine relative vollständigkeit an. vadurch aber ergab Nch für
ihre Grdnungsarbeiten das problem: Zollte diese mehr allgemeine Literatur äußsrlich oon den
tppifchen Uriegsschriften scharf getrennt gehalten oder sollte eine verschmelzung zu einem ein-
heitlichen Eanzen angestrebt und eingeleitet werden?

Vie großen Lffentlichen vibliotheken sind hier in einer glllcklichen Lage*). llhre alten 6e-
ftänds nehmen jsne allgemeine Literatur auf, wäbrend eine angegliederte Uriegssammlung die
lypischen Uriegsschriften birgt. vie Buchabteilung der weltkriegsbücherei hat sich bei der spste-
matischen Grdnung ihrer Lchütze und insbesondere bei der Llnlage ihres Zpstematischen Rata-
logs für die verfchmelzung des gefamten Vuchmaterials entschieden. Nach den bisherigen Er-
fahrungen hat sich diese wiaßnahme durchaus bewäbrt. über allen Uepiteln und Unterkapiteln des
Zpstematifchen Uatalogs steht gewifsermaßen das allgemeine Prinzip der chronologischen Drdnung.
Uicht unter der Rubrik „Urieg und politik", sondern unter „politik" wird man demgemäß im
Uatalog Literatur über die französische politik zu suchen haben, und in der Unterrubrik „6us-
wärtige politik Trankreichs" wird man nicht nur die politik der letzten llahre, sondern weitsr
zurück auch die zur 2eit des Ubschlusfes der Entents cordiale oder während der Uegierung des
dritten Uapoleon finden. Llus dem der Buchabteilung zuströmenden buchmaterial heraus wurde
aus analytischem wege der Zystematische Uatalog aufgebaut. va gibt es ksine „leeren" Uapitel,
die des waterials noch harren und vorerst nur aus überschriften bestehen. Erweiterungen, Um-
stellungen und andere ünderungen können ohne große wühe vorgenominen werden. vie so ange-

vas stimmt nicht. v. h.

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