Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verband Deutscher Kriegssammlungen [Editor]
Mitteilungen — Leipzig, 1920

DOI issue:
Mitteilungen Heft 2
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11372#0072
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
stellung am Fach zu einer einzigen Zainmlung vereinigt, äutzerlich und zeitlich
begrenzt durch die beiden Oaten des Z1. 7. 1914 und des 10. 1. 1920, innerlich
zusammengehalten als der zeitgeschichtliche literarische Mederschlag aus den
Tagen von veutschlands höchster Rraftentfaltung und tiefftem FaN. worin
wir bei dem 2usammenfügen der uns zuftrömenden Ztoffmasfen im vrang
schwerer Zeit und befangen durch die Nähe der übermächtigen Ereignisse ge-
fehlt haben, darin mag uns der feiner Natur nach beweglichere, nachträglich
noch zu schaffende systematifche Ratalog berichtigen. E r hat die wöglichkeit,
nach dem vollendeten Llblauf des Geschehens rückblickend neben dem im 6ann
der Zeitstimmung stehenden Zammelstandpunkt den jetzigen Stand der Er-
kenntnis zur Eeltung zu bringen.

Zur Frage der zeitlichen und sachlichen
Abgrenzung der Weltkriegs und
Aevolutionsbüchereien.

Von vr. Llrthur Luther

Bibliothekar an der veutschen Vücherei zu Leipzig.

vie Frage der zeitlichen und sachlichen Llbgrenzung der weltkriegs- und
Kevolutionsliteratur wird verschieden zu lösen sein, je nachdem, ob es
sich um eine Spezialbibliothek handelt, die sich ausschließlich aus Briegs-
literatur zusammensetzt, oder um eine grotze allgemeine Bibliothek, die
die Uriegs- und Revolutionsliteratur nur als Zondergruppe innerhalb
ihrer Gesamtbestände enthält. Eine Bibliothek der ersten Bategorie kann
auf manches allgemeine werk nicht verzichten, das eine Bibliothek der
zweiten Kategorie nicht in ihre weltkriegssammlung einstellen, sondern einer
andern Llbteilung zuweisen würde.

Ich will hier die Frage nur aus dem Eesichtspunkt einer grotzen allge-
meinen Bibliothek, wie es die mir am besten vertraute veutsche Vücherei in
Leipzig ist, behandeln und zwar möchte ich zu allererst über die zeitliche
Llbgrenzung klar zu werden versuchen.

Llls man 1914 anfing, die Briegsliteratur zu sammeln, dachte niemand
an die wöglichkeit einer fünfjährigen Oauer des Brieges. wan hatte keine
Llhnung davon, datz das Material so ungeheuer anwachsen würde. Es ist
daher begreiflich, datz man damals geneigt war, die Lrenzen etwas weit zu
ziehen. Ietzt aber, wo es gilt, die wasse zu ordnen und zu gliedern, sieht man
ein, datz eine bedeutende Einschränkung des Ztoffes unvermeidlich ist. Ich
glaube, wir mützten als Llusgangspunkt des Brieges das Llttentat von
Serajewo, als Llbschlutz die Unterzeichnung der Friedensverträge von
Versailles und 5t. Lermain ansehen. 5u berücksichtigen wären also in erster
tinie die innerhalb dieser beiden Termine erschienenen Zchriften. Früher

60
 
Annotationen