6 Befundkatalog
6.1 Einleitung
Da der im folgenden gebotene Befundkatalog nicht die
unveränderte Wiedergabe der bei der Grabung angefer-
tigten Beschreibungen, sondern eine darauf fußende, aus
der Zusammenschau der gesamten Originaldokumenta-
tion erwachsene Rekonstruktion der Befunde bietet, er-
scheint es notwendig, ihm einen Kommentar voranzu-
stellen. In einem ersten Teil werden der Aufbau des Ka-
taloges und, soweit nötig, die verwendeten Begriffe er-
läutert, ferner wird eine Einführung in die den Plan- und
Profilzeichnungen zugrundeliegenden Darstellungsprin-
zipien gegeben. Schließlich wird im Anschluß an die ka-
talogmäßige Beschreibung der Befunde einer jeden Pe-
riode ein Kommentar angehängt, der Widersprüche in
der Originaldokumentation, Unsicherheiten der Be-
fundlage und die Überlegungen, die zu den vorliegenden
Einzelergebnissen geführt haben, soweit anspricht, als
sie wesentliche Befundstrukturen betreffen.
Der Aufbau des Befundkataloges
Der Befundkatalog ist stratigraphisch gegliedert. Die Be-
fundbeschreibung erfolgt periodenweise. Innerhalb einer
Periode steht die Beschreibung der Schichten der Bauzeit
am Anfang, und zwar, soweit möglich, von unten nach
oben, von N nach S und von W nach O fortschreitend. Da-
bei ist zu beachten, daß das Grabungs-Nord gegenüber
dem Kompaß-Nord um 29° nach O abweicht. Bei den Pe-
rioden, die einzelne, voneinander isolierte Schichtpakete
aufweisen, sind deren Beschreibungen nach zusammen-
hängenden Vorgängen gegliedert. Um den Katalog nicht
unnötig aufzublähen, wurden die Füllschichten in Gru-
ben, sofern sie sich auf diese beschränken und die Ver-
füllung der Grube derselben Periode angehört wie ihre
Anlage, nicht als eigenständige Befunde ausgegliedert,
sondern im Zusammenhang mit der zugehörigen Struk-
tur beschrieben. Es folgt die Beschreibung der Schichten
der Bestehenszeit, meist Laufhorizonte und Grabenver-
füllungen. Im Anschluß daran sind die Befundstrukturen
(Mauern, Pfosten, Pfähle, Gruben, Gräben usw.) aufge-
führt. Die Reihenfolge ihrer Beschreibungen ist nur in
zweiter Linie durch ihre stratigraphische Stellung inner-
halb der Periode und ihre Lage in der Grabungsfläche be-
stimmt; ausschlaggebend sind vielmehr Bedeutung, Zu-
sammenhang und Material. Ordnen sie sich zu übergrei-
fenden Strukturen wie z.B. Gebäuden zusammen, so ist
diesen eine eigene, den Einzelbeschreibungen vorange-
hende Beschreibung gewidmet, die die zugehörigen Ein-
zelbefunde im Zusammenhang darstellt.
Die Einzelbeschreibungen des Kataloges beginnen je-
weils mit der Befundbezeichnung und einer kurzen Cha-
rakterisierung, wobei die Befundbezeichnung sich aus ei-
ner römischen Ziffer für die Periode und eine innerhalb
einer jeden Periode bei 1 beginnenden arabischen Nu-
merierung zusammensetzt. Es folgt die weitgehend stan-
dardisierte Beschreibung. Sie basiert auf der bei der Gra-
bung angefertigten Befundbeschreibung, jedoch in der
Regel in Form einer Synthese mehrerer Originalbe-
schreibungen, da insbesondere großflächig gelagerte
Schichten im Gang der Grabung mit mehreren Befund-
nummern belegt wurden. Bei Mauern und Holzteilen
wurden die Beschreibungen um aus der zeichnerischen
und photographischen Dokumentation ersichtliche Be-
obachtungen erweitert. Gelegentlich waren einzelne Be-
funde (neben einigen Schichten vor allem Hohlformen
wie Gräben und Gruben) überhaupt nur zeichnerisch
und photographisch dokumentiert, nicht jedoch be-
schrieben, da sie erst bei der Auswertung als eigenstän-
dige Befunde erkannt worden sind. In diesen Fällen wur-
de die Beschreibung rekonstruiert, mußte aber in man-
chem unvollständig bleiben. Soweit davon Befundstruk-
turen betroffen sind, sind Einzelheiten dazu den Kom-
mentaren nach jedem Periodenabschnitt zu entnehmen.
Zusätzlich zu den im einleitenden Abschnitt der vorlie-
genden Arbeit gegebenen Begriffserläuterungen muß
noch erwähnt werden, daß in den auf der Grabung an-
gefertigten Beschreibungen nicht zwischen Fragmenten
von Dachziegeln und Ziegelsteinen unterschieden wur-
de, ebenso wurde keine konsequente Abgrenzung dieser
Materialien zum Angeziegelten durchgeführt, so daß
zwar »Angeziegeltes« jedenfalls angeziegelte Lehm-
stücke meint, die Ausdrücke »Ziegelstück(ch)e(n)« und
»Ziegelsplitt« jedoch keine eindeutigen Inhaltsbestim-
mungen darstellen. Eine gewisse Unsicherheit in den
Originalbeschreibungen von Mauerbefunden ist bei der
gegenseitigen Abgrenzung der Begriffe »unbearbeitet«
und »grob zugerichtet« bzw. »hammergerecht zugerich-
tet« festzustellen, mit denen wohl eine Unterscheidung
angestrebt wurde zwischen auf Mauersteingröße zerklei-
nerten, sonst aber unbearbeiteten Steinen und solchen,
die zusätzlich mit einer einigermaßen ebenen Sichtseite
versehen worden sind; hin und wieder wurde jedoch
schon das bloße Zuschlägen auf Mauersteingröße als
»grob zugerichtet« bezeichnet. Bei Holzteilen wurde in
vielen Fällen die Holzart auf der Grabung nach Augen-
schein bestimmt. Eine große Anzahl davon gelangte zur
dendrochronologischen Untersuchung an Dr. B. Becker
nach Hohenheim, ein kleines Kontingent zu Frau V.
213
6.1 Einleitung
Da der im folgenden gebotene Befundkatalog nicht die
unveränderte Wiedergabe der bei der Grabung angefer-
tigten Beschreibungen, sondern eine darauf fußende, aus
der Zusammenschau der gesamten Originaldokumenta-
tion erwachsene Rekonstruktion der Befunde bietet, er-
scheint es notwendig, ihm einen Kommentar voranzu-
stellen. In einem ersten Teil werden der Aufbau des Ka-
taloges und, soweit nötig, die verwendeten Begriffe er-
läutert, ferner wird eine Einführung in die den Plan- und
Profilzeichnungen zugrundeliegenden Darstellungsprin-
zipien gegeben. Schließlich wird im Anschluß an die ka-
talogmäßige Beschreibung der Befunde einer jeden Pe-
riode ein Kommentar angehängt, der Widersprüche in
der Originaldokumentation, Unsicherheiten der Be-
fundlage und die Überlegungen, die zu den vorliegenden
Einzelergebnissen geführt haben, soweit anspricht, als
sie wesentliche Befundstrukturen betreffen.
Der Aufbau des Befundkataloges
Der Befundkatalog ist stratigraphisch gegliedert. Die Be-
fundbeschreibung erfolgt periodenweise. Innerhalb einer
Periode steht die Beschreibung der Schichten der Bauzeit
am Anfang, und zwar, soweit möglich, von unten nach
oben, von N nach S und von W nach O fortschreitend. Da-
bei ist zu beachten, daß das Grabungs-Nord gegenüber
dem Kompaß-Nord um 29° nach O abweicht. Bei den Pe-
rioden, die einzelne, voneinander isolierte Schichtpakete
aufweisen, sind deren Beschreibungen nach zusammen-
hängenden Vorgängen gegliedert. Um den Katalog nicht
unnötig aufzublähen, wurden die Füllschichten in Gru-
ben, sofern sie sich auf diese beschränken und die Ver-
füllung der Grube derselben Periode angehört wie ihre
Anlage, nicht als eigenständige Befunde ausgegliedert,
sondern im Zusammenhang mit der zugehörigen Struk-
tur beschrieben. Es folgt die Beschreibung der Schichten
der Bestehenszeit, meist Laufhorizonte und Grabenver-
füllungen. Im Anschluß daran sind die Befundstrukturen
(Mauern, Pfosten, Pfähle, Gruben, Gräben usw.) aufge-
führt. Die Reihenfolge ihrer Beschreibungen ist nur in
zweiter Linie durch ihre stratigraphische Stellung inner-
halb der Periode und ihre Lage in der Grabungsfläche be-
stimmt; ausschlaggebend sind vielmehr Bedeutung, Zu-
sammenhang und Material. Ordnen sie sich zu übergrei-
fenden Strukturen wie z.B. Gebäuden zusammen, so ist
diesen eine eigene, den Einzelbeschreibungen vorange-
hende Beschreibung gewidmet, die die zugehörigen Ein-
zelbefunde im Zusammenhang darstellt.
Die Einzelbeschreibungen des Kataloges beginnen je-
weils mit der Befundbezeichnung und einer kurzen Cha-
rakterisierung, wobei die Befundbezeichnung sich aus ei-
ner römischen Ziffer für die Periode und eine innerhalb
einer jeden Periode bei 1 beginnenden arabischen Nu-
merierung zusammensetzt. Es folgt die weitgehend stan-
dardisierte Beschreibung. Sie basiert auf der bei der Gra-
bung angefertigten Befundbeschreibung, jedoch in der
Regel in Form einer Synthese mehrerer Originalbe-
schreibungen, da insbesondere großflächig gelagerte
Schichten im Gang der Grabung mit mehreren Befund-
nummern belegt wurden. Bei Mauern und Holzteilen
wurden die Beschreibungen um aus der zeichnerischen
und photographischen Dokumentation ersichtliche Be-
obachtungen erweitert. Gelegentlich waren einzelne Be-
funde (neben einigen Schichten vor allem Hohlformen
wie Gräben und Gruben) überhaupt nur zeichnerisch
und photographisch dokumentiert, nicht jedoch be-
schrieben, da sie erst bei der Auswertung als eigenstän-
dige Befunde erkannt worden sind. In diesen Fällen wur-
de die Beschreibung rekonstruiert, mußte aber in man-
chem unvollständig bleiben. Soweit davon Befundstruk-
turen betroffen sind, sind Einzelheiten dazu den Kom-
mentaren nach jedem Periodenabschnitt zu entnehmen.
Zusätzlich zu den im einleitenden Abschnitt der vorlie-
genden Arbeit gegebenen Begriffserläuterungen muß
noch erwähnt werden, daß in den auf der Grabung an-
gefertigten Beschreibungen nicht zwischen Fragmenten
von Dachziegeln und Ziegelsteinen unterschieden wur-
de, ebenso wurde keine konsequente Abgrenzung dieser
Materialien zum Angeziegelten durchgeführt, so daß
zwar »Angeziegeltes« jedenfalls angeziegelte Lehm-
stücke meint, die Ausdrücke »Ziegelstück(ch)e(n)« und
»Ziegelsplitt« jedoch keine eindeutigen Inhaltsbestim-
mungen darstellen. Eine gewisse Unsicherheit in den
Originalbeschreibungen von Mauerbefunden ist bei der
gegenseitigen Abgrenzung der Begriffe »unbearbeitet«
und »grob zugerichtet« bzw. »hammergerecht zugerich-
tet« festzustellen, mit denen wohl eine Unterscheidung
angestrebt wurde zwischen auf Mauersteingröße zerklei-
nerten, sonst aber unbearbeiteten Steinen und solchen,
die zusätzlich mit einer einigermaßen ebenen Sichtseite
versehen worden sind; hin und wieder wurde jedoch
schon das bloße Zuschlägen auf Mauersteingröße als
»grob zugerichtet« bezeichnet. Bei Holzteilen wurde in
vielen Fällen die Holzart auf der Grabung nach Augen-
schein bestimmt. Eine große Anzahl davon gelangte zur
dendrochronologischen Untersuchung an Dr. B. Becker
nach Hohenheim, ein kleines Kontingent zu Frau V.
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