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waren.


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des schon s^s Iahre vorher verstorbenen Lhurfürsten versehen
Das Lrdgeschoß muß zu dieser Zeit, wenn nicht ganz, doch wenigstens
in der öauptsache fertig gewesen sein.

Der Vertrag mit Lolin spricht noch weiter von zwei Raminen, wovon
eines im großen 5aal, das andere „in meines Gnedigsten Lserrn Lammer
angebracht werdeu soll." Das letztere hat sich noch erhalten, ist aber sehr
einfach durchgeführt. Alt wittert hier wieder italienische Renaissance und
zitirt Serlio Liber VI., dem es nachgebildet sein soll. Mir fügen die beiden
Grnamentmotive zur Vergleichung bei, damit jeder sachkundige Leser selbst
ein Nrtheil darüber fällen kann.

Grnament nach Serlio.


Kaminsturz im Gtto-kseinrichsban.

Das andere Aamin ini großen Saal ist leider nicht mehr erhalteu, doch
ist dessen einstige Stells an der Mand zwischen dem kleinen Saal noch er-
kennbar.

Ueber die Zimmereinrichtung in den oberen Stockwerken ist nichts be-
kannt; die Bauakten der späteren Zeit nennen einen Speisesaal und mehrere
Stuben, welche von italienischen Malern ausgemalt wurden. An einem
der Fenster hat sich noch ein sculpirter Träger erhalten, einen Nann dar-
stellend, welcher auf ächt niederländische Art in das Aartouchenwerk sich
verwickelt hat. Für diese oberen Näume dürfen wir keinenfalls steinerne
Thürgestelle annehmen, wie einige vermutheten, auch keine kostbaren Aamin-
schöße. Die Zwischenwände bestanden vielleicht theilweise nur aus Fachwerk;
wenigstens ist für die spätere Zeit dies festgestellt. Unter den Bauakten
befindet sich eine Zeichnung mit eingezeichnetem Fachwerk für die beiden
oberen Stockwerke des Baues, welche s s—92 ausgeführt wurden.

Ueber die lang geführte Streitfrage, wie die ursxrüngliche Fa^ade
 
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