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Heidelberger Schlossverein [Hrsg.]
Mitteilungen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses — 3.1896

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Koch, Julius; Seitz, Fritz: Zur Baugeschichte des Heidelberger Schlosses
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https://doi.org/10.11588/diglit.2905#0156
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in den folgenden Zeilen mehr von unserer Thätigkeit reden, als es uns
selbst angenehm ist.

Zunächst im Allgemeinen ist es unrichtig, daß uns von Seiten des
Staates zuni Zwecke der publikation besondere Mittel zur Verfügung ge-
standen hätten. Die vom Staate uns gestellte Ausgabe bestand lediglich in
der zeichnerischen Aufnabme und bautechnischen Untersuchung der Schloß-
ruine; dazu wurden die vom Staate bewilligten Gelder verwendet. Die
publikation entsprang unserer eigenen Initiative. Das Großherzogliche
Finanzmiiiisterium genehnngte, die in seinem Auftrage gemachten Zeichnungen
zu benutzen, und ermöglichte so die lherausgabe des Werkes. Utateriell
unterstützt wurden wir durch die Zahlung der Unkosten sür den Transxort
der Zeichnungen nach Ltuttgart und zurück. Zm Uebrigen erhielten wir
das Uonorar von dem Verleger, welches sür die im Znteresse der publi-
katiou nöthigen Reisen nach den Niederlanden, nach Gesterreich, Rtünchen,
Atraßburg und anderen Mrten gute Verwendung gefunden hat.

Unrichtig ist, daß wir die uns zugänglichen urkundlichen und sonstigen
schriftlichen Ueberlieferungen im großen Ganzen stillschweigend übergingen.
Wir verschafften uns nicht nur Renntiiiß von allen schon gesichteten Guellen,
sondern wir suchten die letzteren auch zu vermehren, so gut dies in unseren
Rräften stand. Auf unsere Anregung ist es mit zurückzuführen, daß der
Lchloßverein die „Nittheilungen" herausgab. N)ir gingen dabei von der
Ansicht aus, daß es zwecklos wäre, wenn wir uns mit Dingen beschäftigten,
welche der Dilettantisnius nie zu einem guten <Lnde führen kann, daß aber
im Schloßverein diejenigen Rräfte vorhanden seien, welche historische Ar-
beiten leiten könnten. persönlich betheiligten wir uns an diesem Unter-
nehnien, so weit und so gut wir vermochten. So z. B. erfuhren wir
gelegentlich von Nachforschungen, welche wir im Znnsbrucker Archiv über
Alerander Tolin anstellten, daß v. Lchönherr ein erhebliches Ulaterial über
den Rünstler des Mtto-lheinrichs-Baues gesanimelt hatte. Unserer Vermitt-
lung war alsdann die veröffentlichung des trefflichen Aufsatzes dieses Ge-
lehrten zu verdanken.

Als unsere eigene vornehmste Aufgabe erachteten wir das Beniühen,
in unserer publikation durch Zeichnung und Beschreibung ein überall
richtiges Bild von der jetzt noch bestehenden Schloßruine zu geben; denn
in der Schloßruine selbst liegt das Thatsächliche, der feste Boden, auf
welcheni nian stehen muß, weim man irgend welche, aus anderen Linheiten
gefügte Rombination zu eineni richtigen Schluß auf eine Zeitbestimmung
oder zur Schaffung einer räumlichen Vorstellung benutzen will.
 
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