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Heidelberger Schlossverein [Hrsg.]
Mitteilungen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses — 5.1905

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Rott, Hans: Ott Heinrich und die Kunst
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Der Kurfürst Ott Heinrich (1556-59)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3259#0114
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In dieselbe Zeit, vielleicht etwas früher als die beiden Beham'scheii
Olgemälde, fällt ein anderes j)orträt des Mrsten in der Schleißheimer
Galerie, das die seltsainsten lVandlungen in Bezug auf Künstler und Dar-
gestellten durchinachen mußte, bis nian es und setzt allgeinein') als ein
Bildnis Gtt Lieinrichs von der Lsand Lhristoph Ambergers anerkaiinte.
Bis vor kurzem war es in der Ahnengalerie ^) als Bchule von Regens-
burg geführt und sollte trotz seines friedlichen Aussehens j^hilipp deu
Ariegerischen, Mtt Lseinrichs Bruder, darstellen. Bayersdorfer fügte die
Benierkuiig bei, daß es vielleicht ein Merk L)ans Nielichs sein könnte.
M. Bchinidt und k)aasler haben zum erstenmal diese Tafel als ein Merk
Thristoph Zlinbergcrs angesprochen, und als Bildnis Gtt Lseinrichs wurde
es erstmalig von Z. Bchlecht erwähnt in seinem Buche: Die j?falzgrafen
Philipp und Lfeinrich als Bischöfe von Freising?)

Leider ist dieses Gemälde, das sich einst durch seine Farbenpracht aus-
gezeichnet haben soll, durch eine Restauration der siebziger Zahre arg ver-
schmiert worden. Rur an einigen Stellen, wo der pinsel des Restaurators
nicht hingelangte, etwa am prächtigen Federbarett oder unter dem Ainn,
sind die ursprünglichen feinen Linzelheiten, vor allem des Farbgoldes und
der Linieiistiekerei, intakt geblieben, worau man den Augsburger Meister
wiedererkeimt. Barett, Rock und Akantel sind rot, der j?elz braun, der
Vorhang des Lsintergrundes grün gemalt, alles warme Töne, die bei einer
Reproduktion dunkel werden und daher trotz der versuchten photographischen
Miedergabe hier nur eine gcringe Dorstellung verschaffen könneii von der
Leuchtkraft der Amberger'schen Farben/)

Bereits hat dcr Tngläuder w. Fr. Dickes den Rachweis versucht, daß
Gtt Lseinrich auch den größten deutschen porträtisten fener Tage L)a»s
Lsolbein d.Z. mit Runstaufträgen bedacht und daß dessen allbekanntes Bild die
„Ambassadors", das vor einigcr Zeit für die Rational Gallcrv in Tondon

0 I. Schlecht, !v. Schmi!>t, 6. Lcver.

2) Friibci' Rr. 78, jctzt Rr. Y6 nach Liitferiiung aus dcr dlhneiifelgc.

2) Schlecht, I. c. Freisiiig p. 22. — U1. Schmidt, im Repert. fiir Uuust>

wissenschaft XIV. 426. — üaasler, Der Maler Lbristoxh Aniberger,' p. 79. — lians
Schmab von Mertinaen hat Btt kseinrich im Iabre tö24 nach Angabc des Ausgaben-
buchs seiues Verivandten, des Bischofs Philipps, gcnialt: „Malcr zu Landsbut
!). Schivab: Item inie auf arbait (durchstrichen und dafiir „uiub 2 taffel") geben
herzogs Gttheiurichs, herzogs Plstlipps nnd die bertzogen ini clostcr Z5 gl." I. Schlecht,
p. 22 Auni. 2.

4) Dic erstinalige Reproduktiou dieses Geniäldcs lster (Abbild. 20) lätzt uur zu
deutlich dcn gegeuwärtigen Zustaud dcs Bildes crkeuneii. — Aonservator 6. Bever
sage ich für freundliche Dienste uochmals berzlichen L>ank.
 
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