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Heidelberger Schlossverein [Hrsg.]
Mitteilungen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses — 6.1912

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Rott, Hans: Zu den Kunstbestrebungen des Pfalszgrafen Ott Henirchs
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https://doi.org/10.11588/diglit.3346#0212
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weise nach visierungen, ausführte ^). Aus dem Rechnungsberichte Lserpfers
entnehmen wir, daß der früher schon von mir erwähnte Meister Magnus
Dreier (oder Traer), der seit den dreißiger (Zahren in Neuburg tätig war,
aus Eichstädt, der Lseimat Loy Lserings entstammte. Damals ließ ihn
Vtt Lseinrich in die Residenz hinüberkommen, um plastische Arbeiten an
dem „neuen Bau" im Schloß von ihm ausführen zu lassen. Auch der
Ingolstädter Baumeister Lsans Leminger wurde um jene Zeit, wahrschein-
lich zur Begutächtung dieses Neubaues nach Neuburg verlangt^).

Dieses Nlagnus Bohn ist wohl Zakob Dreier, ein. Baumeister und
Steinmetz zugleich, der s55ö an der neüen Türnitz des Neuburger Bchlosses
Bkulpturarbeiteu aussührte und nach Mtt Lseinrichs Tod den Auftrag er-
hielt, das Grabmal Zuan Diazens^) zu meiseln, der 154-6 durch meuchel-
mörderische Bruderhand zu Neuburg ums Leben gekommen war. Das
noch zu Lebtagen Mtt Lseinrichs durch dessen Baumeister lVolf Blem ver-
gebene Denkmal war deswegen nicht erledigt worden, weil von den beiden
damit betrauten, uns unbekannten Bildhauern der eine gestorben, der an-
dere davon gelaufen war^). von dem Augsburger Maler Zörg Breu

0 München, Reichsarch. Neuburger Aopialb. 121 Fol. ZZs. „Aber ein verding
mit maister Mchel Schaler der Grünaw halben gemacht/' Neuburg, Montag nach
Lichtmeß ;556. — Ib. Fol. ZIZ. Mch. Schaler von Ulm soll den Aellerbau auf der
Grünau nach visierung aussühren. Neuburg, Freitag nach jdhil. et Iacobi 1555-.
Daselbst Fol. 365 auch die Bestallung des werkmeisters Matthias Gaiser. Neu-
burg, pfingstmontag, 1557.

2) Minchen, Reichsarch. I. c. Unter „Sold": „Maches Schaler paumeister" erhält
j5 Gulden Iabresgehält. — „Jtem den 18 september hab ich maister Mangen stain-
metzen zu vererung geben als er des neuen paus halber alher gefordert ist worden
laut gschefts 2 gl." — „Item den ersten november hab ich Mangen stainmetzen zu
Aistet zu vererung geben, als er des gewelbs halber hie gewesen 1 gl." — „Item
den is december hab ich bsansen bseminger, paumeister zu Inglstadt, so wegen des
neuen xaus alhie gewesen, zu verehrung geben 3 sl." — Lrwähnt werden hier auch
der Goldschmied „Mchel", der 1-1 Gulden für Stempel erhält, ferner die Aunstschlosser
ksans Maurer und Simbrecht. — ks. Rott, Gtt Lseinrich p. 18. 25. 97 s. 183. 186. 188.

3) Über I. Diaz vgl. ks. Rott, Friedrich II. p. 5j ff. — ksandschriftliche Briefe
von ihm in der herzogl. Bibliothek zu Gotha, im Thesaurus Baum. der Straßburger
Bibliothek. — Ll. Senarclaeus, ^istoria vera de morte sancti viri Ioh. Diazii mit
Bncers vorrede an Gtt kseinrich. is-j6. Übor seine Lrmordung die Akten des MLnchener
Reichsarch. Pfalz-Neuburg^ Ariegssachen pL. und i-t-.

-1) München, Reichsarch. Pfalz-Neuburg Nr. 12-1. ksans (der Zuname ist ausge-
schnitten) an lserzog Wolfgang, post >559. Lr hatte samt dem verstorbenen Baumcister
Gtt kseinrichs Wols Slem den Befehl erhalten, für Diaz ein Monument zu 50—60
Gulden errichten zu lassen. „ksaben wir von maister Iacoben Draer, stainhauer, Luer
s. gn. ytzigem paumaister, von zeit zu zeit verdröstung empfangen, das er aines bild-
 
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