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Meusel, Johann Georg [Hrsg.]
Museum für Künstler und für Kunstliebhaber: oder die Fortsetzung der Miscellaneen artistischen Inhalts — 6.1788

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Gedanken über die Abhandlung, vom Lohn der Kunst, im 3ten Stück des Museums
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https://doi.org/10.11588/diglit.52628#0018
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Eedancken über die Abhandlung, vom Lohn
der Kunst, im zten Stück des Museums.

«R^ ie Kunst geht nach Brod, sagt Leßmg. — Jun-
cker sagt: Nicht immer; ihr Lohn ist oft Verhältnis
mc-ß'lg groß und übertrieben.
Dem ersten Anschein nach, sollte man glauben,
daß einer von diesen beyden Männern Unrecht ha-
ben müße, weil nach dem Urtheil aller Weltweisen,
eine Sache nicht wahr und falsch zugleich seyn kann.
Man kann aber, ohne wider die Wahrheit zn han-
deln gar wohl beyden Recht geben.
Wenn von Künsten die Rede ist, die der Welt
am nützlichsten, und unentbehrlichsten sind; so hat
Leßing Recht.
Wenn aber von Künsten die Rede ist, die der
Welt am wenigsten nützen, am entbehrlichsten sind
und höchstens den Hof vergnügen; so hat Juncker
Recht.
Wenn Markosini, die Sängerin Storazzo, und
andere, sich ungeheure Summen ersingen, Lolli er-
gergr, und Tizian, Zucaro, rc. ermahlen; so will
dies weiter nichts sagen, als daß es, mit den so
sehr gerühmten Einsichten großer Regenten noch nicht so
gut aus sehe, und so weit gekommen sey als oft
Aeitungs - Schreiber, und selbst einige Gelehrte träu-
 
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