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Moderne Bauformen: Monatshefte für Architektur und Raumkunst — 5.1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.20726#0046
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UNSERE BILDER

Zu den Arbeiten Heinrich Metzendorfs, Form um alles in der Welt zu vermeiden sucht,

des Baukünstlers an der Bergstrasse ebenso wie nur weil ein anderer sie gefunden hat? Freilich,

über die Werke des Engländers A. J essop H ard- Nachmachen allein tuts auch nicht; das hat nie

wick ist weiter nichts nachzutragen; sie finden zu was geführt und tuts auch heute noch nicht,

ihre eingehende Würdigung schon in den dazu ge- Man muss es schon so machen wie Valter Jung

hörigen Aufsätzen. Hingegen bedürfen die Ab- und mit eigener Kraft und eigener Phantasie die

bildungen auf den letzten Seiten noch besonderer gegebenen Werte verarbeiten. Genau so wie

Erwähnung. Durch die Wiedergabe der Photo- R i c h a r d S c h m i d t bei seinem Landhausentwurfe,

graphien aus einer Privatbank in Helsingfors lernen Ihm gilt das gleiche Lob oder der gleiche Tadel,

unsere Leser in Lars Sonck & Valter Jung dass er des Meisters Art weiter bilde. Dabei fallen

zwei der tüchtigsten jungen Finnen kennen. Ist uns noch zwei Schlagwörter ein, die, wenn wir

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A. Jessop Hardwick-Kingston-on-Thames, Grandriss des Landsitzes in Wolves-Newton

auch der beherrschende Einfluss der Gesellius,
Lindgren & Saarinen nicht zu leugnen, so entwickelt
doch Valter Jung, von dem die dekorative Aus-
schmückung der Räume stammt, eine stark aus-
geprägte persönliche Erfindung - immer zwar im
Sinne der erwähnten Künstler. Nun sind wir
philiströs genug, es sogar für das einzig Richtige
zu halten, wenn einmal eine als echt erkannte
Weise auch anerkannt und gepflegt wird. Wozu
immer noch die leidige Sucht nach (missverstandener)
Originalität, (missverstandener) individueller Auf-
fassung und wie die schönen (missverstandenen)
Schlagwörter noch alle heissen mögen. Was hat
das für Wert, wenn der eine irgend eine schöne

nicht irren, auch in Darmstadt aufeinander platzen:
„Hie international — Hie Heimatkunst". Betrachten
wir nun das Schmidtsche Landhaus und wir werden
mit Vergnügen finden, dass es beide Gegensätze
friedlich in sich vereinigt. Woraus man ersieht,
dass sowohl „international" als „Heimatkunst" eben
auch nur Schlagwörter sind. „Bilde Künstler, rede
nicht". V
V Das gleiche gilt für die übrigen farbigen Bei-
lagen, weshalb sie nur kurz erwähnt zu werden
brauchen, denn das Auge des Beschauers wird
mehr daraus ersehen als das geschriebene Wort
zu sagen vermag: Von unserem Edgar Wood
bringen wir eine Treppenhausstudie, die in ihrer
 
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