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Moderne Bauformen: Monatshefte für Architektur und Raumkunst — 28.1929

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H., H.: Einfamilienhäuser: Erste Reihe
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https://doi.org/10.11588/diglit.48541#0019

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Dr.-Ing. Kurt Gutzeit, München. Wohnhausmodell für die Villenkolonie
Isarhang-Ostufer. Gedacht für kleinere kultivierte Geselligkeit. Alle Schlafräume haben
eine Tür zur Südterrasse; der Wohnraum hat stets Sonne; das Arbeitszimmer des Hausherrn
Steinausmauerung; 900 cbm umbaut, Preis ohne Platz, aber einschließlich Balkonkonstruktion


1 : 400


ist abtrennbar. Betonskelett mit Hohl-
etwa M 38 000.—

EINFAMILIENHÄUSER
ERSTE REIHE

Der Wohnbau ist in gewaltiger, ja stellenweise
in gewaltsamer Umwälzung begriffen. Das gilt
nicht nur von der Siedlung, deren Wirtschaftsfak-
toren ganz andere sind als in der Vorkriegszeit. Es
drückt sich nicht weniger im Einfamilienhaus aus,
und die Bewegung ist hier dadurch noch bezeichnen-
der, als hier viel mehr wie dort auch der freie Wille
des Bauherrn zum Ausdruck kommt.
Fragen wir ohne Umschweif, wer den nachfolgenden
Wohnhäusern letzten Endes ihr Gesicht gab, so
wird die Antwort lauten: der Architekt. Wollen wir
aber Antwort darauf, warum das eine Haus fast
ängstlich an der Tradition festhält, warum ein anderes
der Repräsentation Opfer bringt, wieder andere sich
bis ins Kleinste auf Forderungen der neuen Zeit be-
rufen, so können wir nicht antworten, ohne zugleich
die Frage nach der geistigen Haltung der Bewohner
aufzuwerfen.
Diesen beiden Hauptkomponenten gesellen sich im
Einzelfall noch weitere wie Ort, Umgebung, Bau-
platz und Geldmittel. Und es werden, auch wo unter
ähnlichen Bedingungen gleiche künstlerische Wege

beschritten wurden, Beruf, Kopfzahl der Familie und
gesellschaftliche Stellung des Bauherrn zu recht ver-
schiedenem Ergebnis führen.
Erkennt man das Optimum aus den sich häufig
widerstrebenden äußeren und inneren Bedingungen
als den obersten Gradmesser für die Beurteilung
solcher Einfamilienhäuser an, so wird man sie nicht
betrachten dürfen, ohne vom Architekten Näheres
zu hören.
Es erging daher ein Fragebogen an die Architekten
nach Lage, Art der Bewohner, besonderen Ein-
flüssen auf den Grundriß, Materialien des Außen-
baus und besonderen Hemmnissen. Endlich wurde
neben der Zahl der umbauten Raummeter auch die
ungefähre Bausumme nach heutigem Stand erfragt,
und zwar ohne Grundstückpreis. Fast ausnahmslos
erhielten wir diese Unterlagen zu den erläuternden
Texten, die man auf den nachfolgenden Seiten findet,
mit größter Bereitwilligkeit. Wir danken dafür auch
an dieser Stelle. Da dieses erste Villenheft längst
nicht alle wertvollen Einsendungen fassen konnte,
wird ihm in einigen Monaten ein zweites folgen. H. H.

MOD. BAUFORMEN 29. I, 1
 
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