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Moderne Bauformen: Monatshefte für Architektur und Raumkunst — 28.1929

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H.,H.: Zwei Ladenbauten von Max Wiederanders
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https://doi.org/10.11588/diglit.48541#0429

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349


Phot. Schmölz, Köln
Max Wiederanders, München — Umbau Bamberger & Hertz, Köln

ZWEI LADENUMBAUTEN VON MAX WIEDERANDERS

Im Anschluß an die Ladenbauten im Juliheft zeigen wir
hier zwei bedeutsame Arbeiten des Münchner Architekten
und Direktors der dortigen Kerschensteiner-Gewerbeschule
Max Wiederanders.
Das Herrenkonfektionsgeschäft Bamberger &
Hertz wohnt in Köln zur Miete in einem Eisenbeton-
bürohaus, das 9 Schaufensterachsen nach einer ruhigeren und
und 6 Schaufensterachsen nach einer sehr belebten Lauf-
straße aufwies. Gewünscht war eine möglichst große An-
zahl geräumiger, bei Tag und Nacht gut belichteter Schau-
fenster, ferner helle Geschäftsräume, übersichtliche Waren-
lager und eine bequeme und wirtschaftliche Einordnung der
Probierkabinen, Spiegel, Kassen, Büros, Packräume usw.
Zugleich sollte eine Wertsteigerung der ruhigeren Straße
erzielt werden.
Aufs beste erfüllt wurden
diese vielseitigen Forderungen
durch die Schaffung einer Pas-
sage mit drei Zugängen; sie
weist 27 Schaufenster in durch-
schnittlicher Größe von 2,30 m
Tiefe zu 4,20 m Breite auf.
Die Rück- und Seitenwände
der Schaufenster sind heraus-
nehmbar, wodurch sich Schau-
fenstergruppen zusammenfassen
lassen. Die große Schaufenster-

gruppe an der Ecke wird vom Keller aus bedient, so daß
Störungen auf den Verkehrswegen des Publikums vermieden
werden. Schaufensterkonstruktion (vgl. die Risse in den
„Techn. Mitteilungen“) aus Eisen mit aufgezogener Bronze,
matt geschliffen, Schaufensterrückwände Nußbaum Natur. Die
in Reihen montierten Scheinwerfer der Schaufensterbeleuch-
tung sind mit Absicht tief heruntergezogen; sie werden gegen
den Beschauer durch ein Transparent mit dem Firmennamen
abgeblendet. Ein Vorteil für das Publikum ist die Möglich-
keit, die ausgestellten Puppen von allen Seiten zu sehen.
Der Umbau hat tatsächlich die Schaufenster beider Straßen
gleichwertig gemacht. Den Geschäftseingang betont noch
besonders eine gegenüber angebrachte Personenwaage zu
unentgeltlicher Benützung.
Im Innern mußten ca. 4000 qm Verkaufslokal mit
knappsten Mitteln eingerichtet
werden. Die gesamte Ware ist
in beweglichen Regalen von
1,30 bzw. 1,70 m Höhe unter-
gebracht. Die Fußböden sind
mit neurotem und hellblauem
Linoleum belegt. Das mit einer
Lichtruf - Signalanlage verbun -
dene Haustelefon hat 30 An -
Schlüsse. Örtliche Bauleitung
Architekt Martin Kühn, Frank-
furt a. M. H. H.
 
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