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Moderne Bauformen: Monatshefte für Architektur und Raumkunst — 31.1932

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H., H.: Miethaus in Paris: Architekten J. Ginsberg und B. Lubetkin
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https://doi.org/10.11588/diglit.49241#0695

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MIETHAUS IN PARIS
Architekten J. Ginsberg und B. Aiibetkin
Mit 10 Aufnahmen des Studio Jyska und einem Grundriß
Am wenigsten von allen Beteiligten glauben die Architekten
selbst, daß sie hier ein Wohnideal verwirklichen konnten.
Von sich aus käme wohl kein vernünftiger Mensch auf den
Gedanken, auf einem 11 m breiten und 16 m tiefen Grund-
stück (vorne ein lebhafter Straßenverkehr, hinten ein enger
Hof, rechts und links die Brandmauern der Nebengebäude)
9 Stockwerke übereinander zu türmen und daraus Wohnungen
zu machen. In einer Großstadt muß man solche Gegeben-
heiten aber immer wieder als Tatsachen anerkennen, gegen
die nicht anzukämpfen ist. Die Frage heißt dann nur: wenn
schon einmal inmitten der Stadt, wenn auf engem Grund
zwischen bedrängenden Nachbarn — ist dann jeder verfügbare
ZentimeterWand genutzt für den Einfall von Sonne und Licht?
Ist jeder Fußbreit Boden dem toten Raum abgespart und
zum Nutzraum geschlagen? Ist jede Art von Isolierung gegen
Lärm angebracht, jede Erleichterung zum Reinhalten geboten?
All das kann Ginsberg’s Miethaus voll für sich
inAnspruch nehmen.
Das Stützensystem wurde auf drei Eisenbetonpfeiler be-
schränkt. Der vorderste runde Pfeiler, der die ganze Vorder-
front trägt, wurde in einer Röhre aus Italit gegossen und
diese als Verkleidung stehen gelassen. Die Außen- und Innen-
wände sind aus Hohlsteinen, die Fassade mit Jurasit verkleidet.
In den Innenwänden stehen statt Holzpfosten schmale Eisen-

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Auf der Gesamt-
ansicht sieht man
die runde Mittel-
stütze aus Eisen-
beton. Rechts ein
typischer Geschoß-
grundriß 1:200

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