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Moderne Bauformen: Monatshefte für Architektur und Raumkunst — 31.1932

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Eisler, Max: Peter Behrens: Landhaus einer Dame im Taunus
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https://doi.org/10.11588/diglit.49241#0149
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Peter Behrens, Berlin. Landhaus im Taunus. Terrassen an der Gartenseite, von Südosten gesehen


nur mit dünnen Metallbronzerohrensenkrecht
durch die Zimmer geführt ist, das gilt end-
lich selbst für den Veloursbelag im Stiegen-
haus, der sich ohne sichtbar haltende Stangen
den Steinstufen anschmiegt. Wesentlicher
noch äußert sich die Reife des Künstlers in der
Art, wie er das Kostspielige, das in der Natur
eines solchen Luxusbaues gelegen ist, zwar mit
in Kauf nimmt, dann aber — durch eine
einfache, ungeschmückte Behandlung — das
Kostbare zu einer unauffälligen und desto
vornehmeren Wirkung führt. Das geschah im
Sinne der Bauherrin. Aber der Künstler hat
sie auf seine Weise begriffen. Denn er wußte,
daß heute ein Haus so kostbarer Art —
und sei es auch ein Eigenheim — in jeder
Hinsicht, nicht zuletzt vom Standpunkt der
sozialen Moral, nur gerechtfertigt werden
kann durch seine reine, künstlerische Form.
Die örtliche Bauleitung lag in den Händen
des Frankfurter Architekten Karl Gräf.

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