BEILAGE ZUR „MODERNEN KUNST“.
ward es nur lebendiger bei großen Festlichkeiten, wie
beitn Fest der weißen Rose, das Friedrich Wilhelm III. zu
Ehren seiner nach Rußland an Kaiser Nikolaus I. ver-
heirateten Tochter Charlotte gab, und bei glänzenden
Paradediners, für welche die prächtige Marmorgalerie ein
besonders geeigneter Raum war. Zuweilen fand auch in
dem im Südflügel befindlichen Theater eine Vorstellung
statt, während das im Norden des Palais gelegene und von
hohen Taxushecken umschlossene Naturtheater, in dem
zur Zeit Friedrichs hin und wieder die Aufführung
italienischer und französischer Komödien stattgefunden
hatte, nicht mehr benutzt wurde.
Frischer und fröhlicher ging es im Palais erst zu,
nachdem Kronprinz Friedrich Wilhelm, späterer Kaiser
Friedrich, mit seiner Familie Einzug gehalten hatte.
Eine neue Zeit brach für den stolzen Sommersitz an,
denn das kronprinzlichePaar übte reiche Gastfreundschaft.
Die irn Nordflügel und zugehörigen Trianonflügel ge-
legenen Räume wurden wohnlicher eingerichtet, und
auch die gärtnerische Umgebung zweckentsprechender
und angenehmer gestaltet. Das halbkreisförmige Parterre
vor deixi Palais erhielt denCharakter eines Blumengartens
und jede der südlich und nördlich gelegenen heckenum-
hegten Flächen Obst-, Erdbeer- und Gemüsepflanzungen.
Auch wurden in unmittelbarer Nähe der kronprinzlichen
Wohnung ein Privatgarten mit Teehäuschen, Laube
und Fontänen und eine Anpflanzung offizineller Ge-
wächse, sowie ein von Thujahecken umschlossener Turn-
und Spielplatz für die kronprinzlichen Kinder geschaffen.
Der Hausherr und seine Familie fühlten sich in dieser
Sommerresidenz um so wohler, als der nahe Wildpark
mit seinem prächtigen Baumbestande, die unfern vorbei-
fließende Havel und das benachbart gelegene Gut Born-
stedt die schönste Gelegenheit zujagdlichen Streifzügen,
zu Flußbädern und zu ländlichen Freuden boten.
Kaiser Wilhelm ist dem Neuen Palais, in dem er
den größten Teil seiner Kindheit und Jünglingszeit ver-
lebt hat, treu geblieben. W Tie ihm und der Kaiserin
die schöne Sommerresidenz trotz Korfu und Whlhelms-
höhe ans Herz gewachsen ist, geht ja schon daraus her-
vor, daß der Aufenthalt daselbst bis über Weihnachten
hinaus verlängert wird. Am Weihnachtsabend strahlen
in einem der schönsten Räume des Palais, im Muschel-
saal, die Christbäume. Im Meer der Lichter übt dieser
Raum wahrhaft märchenhafte Wirkung, denn seine
Wände und Pfeiler sind inkrustiert mit Kristallstufen,
Halbedelsteinen und schimmernden Muscheln, die noch
ständig ergänzt werden durch entsprechende Andenken,
welche der Kaiser von seinen größeren Reisen heim-
bringt. Auch die Vorgänger des Kaisers haben manchen
Stein einfügen lassen, so Kaiser Friedrich solche, die
er in Palästina gesammelt hatte.
Jenseits des Neuen Palais, an den sogenannten
Communs, den ehemaligen Kavalierhäusern, die Friedrich
der Große durch den genialen Gontard zur Aufnahme
des Gefolges hatte erbauen lassen, und die seit 1820 als
Kasernements für das Lehrbataillon dienen, feiert das
Rokoko Triumphe, allerdings zurzeit nur noch in der
Außenarchitektur. Eine malerisch wirkende Anlage von
höchstem Reiz, bietet sie durch ihre Kolonnade einen
weiten Fernblick in die von Kaiser Friedrich angelegte
Lindenallee, der sich beiderseits kräftig gediehene Garten-
anlagen anschließen. Nicht minder schön ist der Fern-
blick vom Muschelsaal und der darüber befindlichen
Marmorhalle des Neuen Palais in jenen breiten Mittel-
weg, der, die Gärten von Sanssouci in schnurgerader
Linie durchschneidend, den Hauptzugang zur Sommer.
residenz bildet. Scheinbar ist es ein Blick in die Un-
endlichkeit. So ist hier alles von bedeutender Whrkung.
Urteile:
Professor Albert von Keller, Mtitichen. Es ist
mir ein Vergnügen auszusprechen, daß ich die Repro-
duktionen ganz vortrefflich finde. Es ist mir unbegreiflich,
wie man sie zu so billigem Preise herstellen kann.
JProfessor FLugo Vogelt Jierlin. Ich habe die
Bliitter mit großem Interesse angesehen und bin außer-
ordentlich von Ihren Reproduktionen entzückt. Nicht
allein von untibertroffener Klarheit, werden sie auch in
bczug auf Bildnismäßigkeit den Originalen in höchstem
Maße gerecht. Sie haben sich ein großes Verdienst er-
worben, die Kunst in dieser Vollendung zu populären
Bedingungen w'eiteren Kreisen zugängig zu machen ....
JProfessor Ferdinand Keller, Karlsruhe. Die
bei Bong in Berlin erschienenen „Meistei'werke der
Malerei“ sind technisch vorztigliche Reproduktionen alter
Meister in Photogravüren, die wohl Ktinstlern wie Laien
höchst willkommen sein mtissen, da die Blätter nicht allein
in der Mappe, sondern auch als Wandschmuck zu so
erstaunlich billigen Preisen nützen können ....
Geheimer Jiaurat l*aul Wallot, Fresden, Diese
Reproduktionen sind vortrefflich und ihr Preis dabei
ein mäßiger.
JProfessor G. Schönlebert Karlsruhe. In Anbe-
tracbt des niedrigen Preises sind sie vorzüglich. Jeder-
mann selir zu empfehlen. Auch die gute Auswahl — es
ist wunderbar, was auf dem Gebiete jetzt geleistet wird
und der Gesichtspunkt der Popularisierung so guter Ab-
bildungen, wie diese Publikation sie bietet, stellt a'les
in den Schatten ....
I*/ofessor 11. von Angeli, Wien. ich finde die
Reproduktionen ganz vorzüglich.
Alte Meister
Mit begleitendem Text von WILHELM BODE und FRITZ KNAPP und einem Vorwort von
Geh. Rat Dr. Wilhelm Bode
Generaldirektor der Königl. Preuß. Museen.
In einem ganz neuen Reproduktionsverfahren, welches es ermöglicht, die Schönheiten der
Originalgemälde in vollendeter Weise wiederzugeben, wird in tadellosen
72 Kupferdruck-Reproduktioneti
zu einem beispiellos billigen Preise das Beste aus der Malerei fast ailer Jahrhunderte und Nationen
geboten. Die AuswahL ist eine sehr sorgfältige; die Sammlung enthält die Hauptwerke der großen
Meister aus allen öffentlichen Galerien sowie aus den großen Privatsammlungen, von denen Nach-
bildungen nur ausnahmsweise hergestellt wurden. Sie gereichen dem elegantesten Salon zur bleibenden
Zierde, nicht nur als Wandschmuck, sondern auch als Prachtstücke in den Sammelmappen.
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In Luxus-Kassette, hochkünstlerisch in Leder und Seide mit reicher
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besonders geeigneter Raum war. Zuweilen fand auch in
dem im Südflügel befindlichen Theater eine Vorstellung
statt, während das im Norden des Palais gelegene und von
hohen Taxushecken umschlossene Naturtheater, in dem
zur Zeit Friedrichs hin und wieder die Aufführung
italienischer und französischer Komödien stattgefunden
hatte, nicht mehr benutzt wurde.
Frischer und fröhlicher ging es im Palais erst zu,
nachdem Kronprinz Friedrich Wilhelm, späterer Kaiser
Friedrich, mit seiner Familie Einzug gehalten hatte.
Eine neue Zeit brach für den stolzen Sommersitz an,
denn das kronprinzlichePaar übte reiche Gastfreundschaft.
Die irn Nordflügel und zugehörigen Trianonflügel ge-
legenen Räume wurden wohnlicher eingerichtet, und
auch die gärtnerische Umgebung zweckentsprechender
und angenehmer gestaltet. Das halbkreisförmige Parterre
vor deixi Palais erhielt denCharakter eines Blumengartens
und jede der südlich und nördlich gelegenen heckenum-
hegten Flächen Obst-, Erdbeer- und Gemüsepflanzungen.
Auch wurden in unmittelbarer Nähe der kronprinzlichen
Wohnung ein Privatgarten mit Teehäuschen, Laube
und Fontänen und eine Anpflanzung offizineller Ge-
wächse, sowie ein von Thujahecken umschlossener Turn-
und Spielplatz für die kronprinzlichen Kinder geschaffen.
Der Hausherr und seine Familie fühlten sich in dieser
Sommerresidenz um so wohler, als der nahe Wildpark
mit seinem prächtigen Baumbestande, die unfern vorbei-
fließende Havel und das benachbart gelegene Gut Born-
stedt die schönste Gelegenheit zujagdlichen Streifzügen,
zu Flußbädern und zu ländlichen Freuden boten.
Kaiser Wilhelm ist dem Neuen Palais, in dem er
den größten Teil seiner Kindheit und Jünglingszeit ver-
lebt hat, treu geblieben. W Tie ihm und der Kaiserin
die schöne Sommerresidenz trotz Korfu und Whlhelms-
höhe ans Herz gewachsen ist, geht ja schon daraus her-
vor, daß der Aufenthalt daselbst bis über Weihnachten
hinaus verlängert wird. Am Weihnachtsabend strahlen
in einem der schönsten Räume des Palais, im Muschel-
saal, die Christbäume. Im Meer der Lichter übt dieser
Raum wahrhaft märchenhafte Wirkung, denn seine
Wände und Pfeiler sind inkrustiert mit Kristallstufen,
Halbedelsteinen und schimmernden Muscheln, die noch
ständig ergänzt werden durch entsprechende Andenken,
welche der Kaiser von seinen größeren Reisen heim-
bringt. Auch die Vorgänger des Kaisers haben manchen
Stein einfügen lassen, so Kaiser Friedrich solche, die
er in Palästina gesammelt hatte.
Jenseits des Neuen Palais, an den sogenannten
Communs, den ehemaligen Kavalierhäusern, die Friedrich
der Große durch den genialen Gontard zur Aufnahme
des Gefolges hatte erbauen lassen, und die seit 1820 als
Kasernements für das Lehrbataillon dienen, feiert das
Rokoko Triumphe, allerdings zurzeit nur noch in der
Außenarchitektur. Eine malerisch wirkende Anlage von
höchstem Reiz, bietet sie durch ihre Kolonnade einen
weiten Fernblick in die von Kaiser Friedrich angelegte
Lindenallee, der sich beiderseits kräftig gediehene Garten-
anlagen anschließen. Nicht minder schön ist der Fern-
blick vom Muschelsaal und der darüber befindlichen
Marmorhalle des Neuen Palais in jenen breiten Mittel-
weg, der, die Gärten von Sanssouci in schnurgerader
Linie durchschneidend, den Hauptzugang zur Sommer.
residenz bildet. Scheinbar ist es ein Blick in die Un-
endlichkeit. So ist hier alles von bedeutender Whrkung.
Urteile:
Professor Albert von Keller, Mtitichen. Es ist
mir ein Vergnügen auszusprechen, daß ich die Repro-
duktionen ganz vortrefflich finde. Es ist mir unbegreiflich,
wie man sie zu so billigem Preise herstellen kann.
JProfessor FLugo Vogelt Jierlin. Ich habe die
Bliitter mit großem Interesse angesehen und bin außer-
ordentlich von Ihren Reproduktionen entzückt. Nicht
allein von untibertroffener Klarheit, werden sie auch in
bczug auf Bildnismäßigkeit den Originalen in höchstem
Maße gerecht. Sie haben sich ein großes Verdienst er-
worben, die Kunst in dieser Vollendung zu populären
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JProfessor Ferdinand Keller, Karlsruhe. Die
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Malerei“ sind technisch vorztigliche Reproduktionen alter
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in der Mappe, sondern auch als Wandschmuck zu so
erstaunlich billigen Preisen nützen können ....
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ein mäßiger.
JProfessor G. Schönlebert Karlsruhe. In Anbe-
tracbt des niedrigen Preises sind sie vorzüglich. Jeder-
mann selir zu empfehlen. Auch die gute Auswahl — es
ist wunderbar, was auf dem Gebiete jetzt geleistet wird
und der Gesichtspunkt der Popularisierung so guter Ab-
bildungen, wie diese Publikation sie bietet, stellt a'les
in den Schatten ....
I*/ofessor 11. von Angeli, Wien. ich finde die
Reproduktionen ganz vorzüglich.
Alte Meister
Mit begleitendem Text von WILHELM BODE und FRITZ KNAPP und einem Vorwort von
Geh. Rat Dr. Wilhelm Bode
Generaldirektor der Königl. Preuß. Museen.
In einem ganz neuen Reproduktionsverfahren, welches es ermöglicht, die Schönheiten der
Originalgemälde in vollendeter Weise wiederzugeben, wird in tadellosen
72 Kupferdruck-Reproduktioneti
zu einem beispiellos billigen Preise das Beste aus der Malerei fast ailer Jahrhunderte und Nationen
geboten. Die AuswahL ist eine sehr sorgfältige; die Sammlung enthält die Hauptwerke der großen
Meister aus allen öffentlichen Galerien sowie aus den großen Privatsammlungen, von denen Nach-
bildungen nur ausnahmsweise hergestellt wurden. Sie gereichen dem elegantesten Salon zur bleibenden
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Goldpressung ä 100 Mark oder in je 24 Lieferungen ä 3 Mark.
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