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Möbius, Friedrich
Nützliches A B C Buchstabier- und Lesebuch: Nebst einer kleinen Einleitung zur Naturgeschichte. Mit Kupfern — Breslau, 1796 [VD18 13011820]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34460#0243
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machen, und dies beobachtet bey allen euren
Arbeiten.
Die Höflichkeit kann Kindern nicht genug em-
pfohlen werden, und diese seyd ihr gegen alle Men-
schen zu beobachten verbunden; behandelt anch nie
die Untergebenen eurer Eltern mit Verachtung,
sondern soviel als möglich mit Liebe, auch habet
ihr kein Recht dazu, denn so lange ihr selbst noch
Minder habet ihr gar kein Recht, euch
nur das geringste emzubilden, sollten auch eure
Eltern noch so vornehm oder reich seyn, so habt
ihr keine AnHrüche darauf zu machen, abergebet
euch Mühe, daß ihr eö verdienet, einst geehret zu
werden; das Kind des ärmsten Mannes kann oft
mehr Lob verdienen, als das des vornehmsten oder
reichsten Mannes, und es kann sich sehr leicht zu-
tragen, °daß aus den Kindern, welche ihr jetzt
vielleicht verächtlich ansehek, dereinst bie brauch-
barsten und dadurch die geehrtesten Menschen wer-
den; e§ kommt nicht auf Geburt und Vermögen,
sondern auf Verdienste des Kopfes und Herzens
an; das ärmste Kind kann mit der Zeit geehrter
werden als ihr, wenn ihr die Gelegenheit, die ihr
jetzt habet, nicht benutzt. Es ist allerdings ein
Glück für euch, die ihr angesehene und reiche El-
tern habet, aber deshalb habet ihr noch kein Recht
stolz zu seyn, andre Menschen, welche eS nicht find,
etwan gar verächtlich zu behandeln, das wäre sehr
grausam, und nur niedrig denkende Menschen kön-
nen so handeln; Geburt und Reichthum geben
euch nur mehr Mittel in die Hände, brauchbare
und edle gute Menschen zu werden, allein verach-
tet ihr die Gelegenheit, und glaubet solches nicht
uörhig
 
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