nöthig zu haben, weit eure Eltern vornehm und
reich sind, so könnet ihr zwar wohl auch einst reich
werden, aber seyd ihr stolz und unwissend dabey,
so achtet euch niemand, und der Verständigere lacht
über euch; und der Heuchler, der euch schmeichelt,
thut es nicht etwan eurer Person, sondern der
Gunst wegen, welche er vcn euch genießt. Ihr
aber, guten Kinder, die ihr vom Schicksal verlas-
sen zu seyn scheint, die ihr keine vornehme und
reiche Eltern habet, verzaget deshalb nicht, seyd
zufrieden, daß ihr gute Eltern habet; wendet ja
eure Zeit und Kräfte dazu an, um dereinst brauch-
bare Menschen zu werden; denn nur nach dem,
wie ein Mensch dem andern nützet, wird sein Ver-
dienst berechnet. Kommet daher andern in der Ach-
tungsbezeigung zuvor, am allerwenigsten behandelt
Arme gering oder gar verächtlich; es ist schon
schlimm, daß sie arm sind.
Erzeiget euch irgend jemand einen Gefallen,
so seyd dankbar dafür, einem undankbaren Men-
schen leistet Niemand gern einen Gefallen.
Lebet mit allen Menschen friedfertig, wider-
sprechet nicht auf eine heftige Art, auch wenn ihr
glaubtet Recht zu haben; in Gefellschaft andrer
Kinder feyd freundschaftlich, zanket euch nie mit
solchen, sonst wird man euren Umgang vermeiden.
Lernet bey Zeiten so viel Achtung gegen euch
selbst zu haben, daß ihr schon deshalb nichts uner-
laubtes unternehmet, weil es euch jederzeit enteh-
ren würde.
Laßt euch die Ordnungsliebe empfohlen feyn;
eure Sachen, Bücher und Kleider haltet nicht
allein reinlich, sondern bestimmet solchen auch
einen
reich sind, so könnet ihr zwar wohl auch einst reich
werden, aber seyd ihr stolz und unwissend dabey,
so achtet euch niemand, und der Verständigere lacht
über euch; und der Heuchler, der euch schmeichelt,
thut es nicht etwan eurer Person, sondern der
Gunst wegen, welche er vcn euch genießt. Ihr
aber, guten Kinder, die ihr vom Schicksal verlas-
sen zu seyn scheint, die ihr keine vornehme und
reiche Eltern habet, verzaget deshalb nicht, seyd
zufrieden, daß ihr gute Eltern habet; wendet ja
eure Zeit und Kräfte dazu an, um dereinst brauch-
bare Menschen zu werden; denn nur nach dem,
wie ein Mensch dem andern nützet, wird sein Ver-
dienst berechnet. Kommet daher andern in der Ach-
tungsbezeigung zuvor, am allerwenigsten behandelt
Arme gering oder gar verächtlich; es ist schon
schlimm, daß sie arm sind.
Erzeiget euch irgend jemand einen Gefallen,
so seyd dankbar dafür, einem undankbaren Men-
schen leistet Niemand gern einen Gefallen.
Lebet mit allen Menschen friedfertig, wider-
sprechet nicht auf eine heftige Art, auch wenn ihr
glaubtet Recht zu haben; in Gefellschaft andrer
Kinder feyd freundschaftlich, zanket euch nie mit
solchen, sonst wird man euren Umgang vermeiden.
Lernet bey Zeiten so viel Achtung gegen euch
selbst zu haben, daß ihr schon deshalb nichts uner-
laubtes unternehmet, weil es euch jederzeit enteh-
ren würde.
Laßt euch die Ordnungsliebe empfohlen feyn;
eure Sachen, Bücher und Kleider haltet nicht
allein reinlich, sondern bestimmet solchen auch
einen