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Moholy-Nagy, László
Von Material zu Architektur — München, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.29204#0025
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erlebnis des materials, das sammeln von oft zunächst unwichtig erscheinenden
eindrücken.

primitive tastübungen waren z. b. die anfänge in der grundlehre, doch war
dabei das weitere ziel: das erlebnishafte begreifen des materials, wie es durch
das buchwissen im üblichen schulbetrieb und in traditionellen Unterrichts«
stunden nie erreicht wurde •).

die grunderlebnisse entwickelten und transformierten sich dabei geistig und wur«
den später mit allen anderen erlebnissen in beziehung gesetzt, erlebnissprünge
sind in Wahrheit — auch wenn sie manchmal so scheinen — nicht möglich, aus
den ersten unartikulierten urerlebnissen wächst in kontinuierlichem weiterbau das
lebensganze auf. darum ist es unerläßlich, daß der mensch auf allen gebieten
seiner sinnestätigkeit alle Stationen der urerlebnisse durchmacht; so kommt er
nach und nach zum eigenen ausdruck, zur findung eigener ausdrucksformen,
und weil heute noch die meisten — fern von eigenen erlebnissen — ihre weit
aus sekundären quellen aufbauen, mußte die bauhauserziehung oft auf die primi«
tivsten erlebnisquellen zurückgreifen.

•) das in diesem buch geschilderte ist nur ein teil der „bauhauserziehung“, soweit sie mir während
meiner bauhausarbeit oblag, es ist auch in keiner weise bindend etwa für einen andern mit«
arbeiter des späteren bauhauses.

bei der begründung des bauhauses hat johannes itten derartige versuche in seinen Vorkursen
eingetührt. meine aufgabe war es, nach seinem ausscheiden diese lehre weiter auszubauen, wie
nach meinem ausscheiden wieder ein anderer an die reihe kam.

eine kurze geschichte des bauhauses ist zu finden im „handbuch der arbeitswissenschaft“, heraus«
geber dr. fritz giese (marhold Verlagsbuchhandlung, halle/s.) unter dem Stichwort: „bauhausarbeit“.

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