492 Der Prophet Jesaia.
welcher durch das Gute, oder nach dem Grdt.
durch den Segen angedeukek wird. Durch
die Verehrer Gottes werden die verstan-
den, welche sich den übrigen Juden nicht gleich
bewiesen, sondern Gott gefürchtet haben,und,
ich will sie nicht ganz zu Grunde richten, gehet
daraus, daß sie nicht alle durch denNebucad-
nezar getödtek, oder doch darauf in Babel
aufgerieben werden sollten.
Der c-te Vers gehet auf die Zurückkehr der
Juden aus Babel in ihr Land/ welches un-
ter dem Nahmen der Berge vorgestellet wird,
weil es sehr bergicht ist, von welchen Bergen
aber die Einwohner nicht Schaden, sondern
großen Nutzen gehabt haben. Statt der Ge-
liebten, stehen zwar die Auserwählken; es
werden aber dadurch die gemeynet, welche
Gott bestimmet gehabt, daß sie nach Juda
zurück kommen sollten, und dieselben sind zum
wenigsten dem größten Theil nach Geliebte
Gottes gewesen, wie denn das, was wir aus-
lesen, uns angenehmer ist, als das übrige.
Die Verehrer heißen im Grdt° Knechte.
Die auf Gott sehen, oder sich nach ihm
herumsehen, v. io, sind die, welchen es dar-
um zu thun ist, um sich der Gnade und des
Beystandes Gottes zu erfreuen, und seinem
Willen sich gehorsam zu beweisen. Saron
ist Jos ir, ?8- Hohes 21,1, Jes zz, 9, und
2. Apostg. 9, gz. vorgewesen, * und das
Thal Achor, ** Jos. 7, 24,24-26. c.lz,ro,
Hof. 2, 15. und was von diesen Herkern ange-
führet wird, deutet nur an, daß es ihnen
nicht an recht guter Meide fehlen sollte. Denn
in Saron und Achorwar vortrestiche Weide,
* schreibt davon: On/r/z
HkKyf-r/sM, (gui
IrLÄus 8aroi) xvLLbstur,)
** In undstehet zwar^^/
die übrigen aber habenwelcheLesarp
sich auch bey dem
//K, 6/,-^s und sindet-
C. 65. v. i - 25.
Was v.n.bezeiget wirb, beziehet sich auf
die, welche theils vor, theils nach der Baby,
konischen Gefangenschaft qelebet haben. Denn
es hak Jesaia zwar sein Absehen auf die, wel-
che sich in der Babylonischen Gefangenschaft
befunden haben; da aber dieselbe damals nock-
zukünftig gewesen, so treffen wir manche Aus-
drücke an, welche sich auf die beziehen, wesi
che vor der Babylonischen Gefangenschaft ge-
lebet haben; insoferne aber diese Worte auf
die gehen, welche nach der angezeigten Ge-
fangenschafc gelebet haben, so wird aufdiege-
sehen, welche zur Zeit des Ankiochuö Epipha-
nes sich zur Abgötterey haben hinreißen lassen,
und darüber umgekommen sind. Durch die,
welche den heiligen Tempel aus der
Acht gelassen, werden die verstanden, wel-
che nicht den Einigen Gott, dem im Tempel
geopfert worden, sondern Götzen verehret ha-
ben, wie aus den folgenden Worten erhellet.
Von Gad und Meni v. n. ist so vielge-
schrieben worden, daß ich es vor überflüßig
halte, alle Meynungen anzuführen, weitste
bloße Conjecturen sind, denen es an gehöri-
gem Grunde fehlet. Die griechischen Dol-
metscherhaben Gad 02) durch vLmomum,
und Meni durch das Glück korrunam)
ausgedruckt, und was diese Wörter anbelan-
get, so verstehet man durch vLmomum die
Sonne, und durch das Glück den
Mond. Da aber vsomomum auch ^smum,
und das Glück andeutet, so ist es sehr wahr-
scheinlich, daß der Lateinische Dolmetscher bey-
de Wörter vor 8/non^ma gehalten, und sich
daher nur des letzteren Wortes bedienet hat.
Es stehet doch aber dahin, ob die griechischen
Dolmetscher das erste Wort in diesem Ver-
stände genommen haben, und obgleich die Er-
klärung der von ihnen gebrauchten Wörter
aus alten Schriften eine ziemliche Wahrschein-
lichkeit erhalt, * so glaube doch, daß Jesaia
durch Gad undMenidasganze Himmelsheer,
Md folglich die Sonne, den Mond, die Pla-
neten
welcher durch das Gute, oder nach dem Grdt.
durch den Segen angedeukek wird. Durch
die Verehrer Gottes werden die verstan-
den, welche sich den übrigen Juden nicht gleich
bewiesen, sondern Gott gefürchtet haben,und,
ich will sie nicht ganz zu Grunde richten, gehet
daraus, daß sie nicht alle durch denNebucad-
nezar getödtek, oder doch darauf in Babel
aufgerieben werden sollten.
Der c-te Vers gehet auf die Zurückkehr der
Juden aus Babel in ihr Land/ welches un-
ter dem Nahmen der Berge vorgestellet wird,
weil es sehr bergicht ist, von welchen Bergen
aber die Einwohner nicht Schaden, sondern
großen Nutzen gehabt haben. Statt der Ge-
liebten, stehen zwar die Auserwählken; es
werden aber dadurch die gemeynet, welche
Gott bestimmet gehabt, daß sie nach Juda
zurück kommen sollten, und dieselben sind zum
wenigsten dem größten Theil nach Geliebte
Gottes gewesen, wie denn das, was wir aus-
lesen, uns angenehmer ist, als das übrige.
Die Verehrer heißen im Grdt° Knechte.
Die auf Gott sehen, oder sich nach ihm
herumsehen, v. io, sind die, welchen es dar-
um zu thun ist, um sich der Gnade und des
Beystandes Gottes zu erfreuen, und seinem
Willen sich gehorsam zu beweisen. Saron
ist Jos ir, ?8- Hohes 21,1, Jes zz, 9, und
2. Apostg. 9, gz. vorgewesen, * und das
Thal Achor, ** Jos. 7, 24,24-26. c.lz,ro,
Hof. 2, 15. und was von diesen Herkern ange-
führet wird, deutet nur an, daß es ihnen
nicht an recht guter Meide fehlen sollte. Denn
in Saron und Achorwar vortrestiche Weide,
* schreibt davon: On/r/z
HkKyf-r/sM, (gui
IrLÄus 8aroi) xvLLbstur,)
** In undstehet zwar^^/
die übrigen aber habenwelcheLesarp
sich auch bey dem
//K, 6/,-^s und sindet-
C. 65. v. i - 25.
Was v.n.bezeiget wirb, beziehet sich auf
die, welche theils vor, theils nach der Baby,
konischen Gefangenschaft qelebet haben. Denn
es hak Jesaia zwar sein Absehen auf die, wel-
che sich in der Babylonischen Gefangenschaft
befunden haben; da aber dieselbe damals nock-
zukünftig gewesen, so treffen wir manche Aus-
drücke an, welche sich auf die beziehen, wesi
che vor der Babylonischen Gefangenschaft ge-
lebet haben; insoferne aber diese Worte auf
die gehen, welche nach der angezeigten Ge-
fangenschafc gelebet haben, so wird aufdiege-
sehen, welche zur Zeit des Ankiochuö Epipha-
nes sich zur Abgötterey haben hinreißen lassen,
und darüber umgekommen sind. Durch die,
welche den heiligen Tempel aus der
Acht gelassen, werden die verstanden, wel-
che nicht den Einigen Gott, dem im Tempel
geopfert worden, sondern Götzen verehret ha-
ben, wie aus den folgenden Worten erhellet.
Von Gad und Meni v. n. ist so vielge-
schrieben worden, daß ich es vor überflüßig
halte, alle Meynungen anzuführen, weitste
bloße Conjecturen sind, denen es an gehöri-
gem Grunde fehlet. Die griechischen Dol-
metscherhaben Gad 02) durch vLmomum,
und Meni durch das Glück korrunam)
ausgedruckt, und was diese Wörter anbelan-
get, so verstehet man durch vLmomum die
Sonne, und durch das Glück den
Mond. Da aber vsomomum auch ^smum,
und das Glück andeutet, so ist es sehr wahr-
scheinlich, daß der Lateinische Dolmetscher bey-
de Wörter vor 8/non^ma gehalten, und sich
daher nur des letzteren Wortes bedienet hat.
Es stehet doch aber dahin, ob die griechischen
Dolmetscher das erste Wort in diesem Ver-
stände genommen haben, und obgleich die Er-
klärung der von ihnen gebrauchten Wörter
aus alten Schriften eine ziemliche Wahrschein-
lichkeit erhalt, * so glaube doch, daß Jesaia
durch Gad undMenidasganze Himmelsheer,
Md folglich die Sonne, den Mond, die Pla-
neten